SWR3 Gedanken

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04MRZ2024
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Ich lag im Bett, war hundemüde, konnte aber nicht einschlafen, mein Herz klopfte wie wild und in meinem Kopf ratterte es. Ich konnte die Fragezeichen und Ausrufezeichen fast schon vor meinen Augen tanzen sehen.

Nach einer unruhigen Nacht und nachdem mir meine Frau ins Gewissen geredet hat, habe ich am nächsten Tag alles abgesagt. Hab Termine für die nächsten Tage verschoben und mich krankgemeldet. Dabei hatte ich kein Fieber. Aber es war klar: Jetzt muss ich Zeit haben und die Dinge auch lassen.

Sonst bin ja ich immer derjenige, der das anderen sagt. Wen ich z.B. für Brautpaare im Gottesdienst bete, sage ich: "Gott, segne unser Tun und unser Lassen!"  Ich finde das wichtig. Gerade für Brautpaare, die sich immer ziemlich viel Stress mit der Feier machen. Aber wie das so ist: Man selbst hält sich nicht so gerne daran, das Richtige zu tun.

Schlussendlich ging auch alles gut. Tatsächlich ist die Welt nicht zusammengebrochen, weil ich mich drei Tage rausgezogen habe. Alle haben es gut hinbekommen. Vielleicht ist der Anfang vom Lassen auch: Dass ich mich selbst nicht so wichtig nehme. Denn: Natürlich haben alle es gut hinbekommen! Die können das nämlich!

Und so will ich das auch mehr für mich beten: „Gott segne mein Tun und mein Lassen.“ Ich bin sicher, dass Gott das „Lassen“ deutlich hört und auch unterstützt.  

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39433
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