SWR3 Gedanken

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21FEB2024
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Es ist zum verrückt werden: jedes Mal, wenn ich eine längere Pause habe - also Urlaub oder ein verlängertes Wochenende und ich dann wieder zu arbeiten anfange, habe ich das Gefühl: Ich kann nix mehr! Gar nix!

In mir schreit es laut: Ich bin völlig ungeeignet für diesen Job. Die Leute werden mich bald alle als Hochstaplerin entlarven. Mein Examen habe ich nur mit sehr viel Glück bestanden und im Grunde habe ich keine Ahnung, von dem was ich da täglich tue. Hilfe – ich bin eine Mogelpackung!

Als ich das einer Freundin anvertraue, weiß sie sofort, wovon ich spreche. „Ich habe das auch! Und vielen anderen Menschen geht es genauso.“ Sie erklärt mir, dass dieses Gefühl sogar einen Namen hat: Imposter-Syndrom. So heißt es, wenn man, entgegen allen Fakten, nicht an die eigenen Fähigkeiten und Erfolge glaubt und denkt alles sei unverdient. Andere viel begabter als man selbst.

Aha. Imposter-Syndrom also. Und wie sollte ich jetzt damit umgehen?
Meine Freundin, die sich schon länger mit der Thematik auseinandergesetzt hatte, hat ein paar Tipps parat, wie sie das handhabt, wenn das Hochstaplersyndrom so richtig reinkickt:

Und zwar, hängt sie besonders positive Rückmeldungen in Emails oder Briefen, an den Kühlschrank oder die Büro- Pinnwand. So kann sie sich das Lob für ihre gute Arbeit immer wieder vor Augen führen.

Außerdem redet sie mit anderen über ihre Angst, nicht zu genügen. Denn dabei stellt sie fest, dass sie mit dieser Angst nicht alleine ist.

Sie vermeidet es sich zu vergleichen und wenn sie etwas erfolgreich abgeschlossen hat, dann feiert sie sich selbst ganz bewusst.

„Und weißt du, was mir am meisten hilft?", erzählt sie mir weiter, „dass ich im Innersten weiß, mein Wert bei Gott, hängt nicht von meinen Leistungen ab. Gott misst anders als wir Menschen. Bei ihm gibt es weder Hoch – noch Tiefstapler, nur Menschen, die er lieb hat!“

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39374
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