SWR3 Worte

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13FEB2024
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Narren erzählen eine tiefe Wahrheit – dieser Meinung ist der ehemalige Klinik-Seelsorger Wolfgang Raible. Er schlüpft in die Rolle eines Narren und sagt:

Ich weiß, es ist jetzt nicht die Zeit für ernste Gedanken. Trotzdem kann ich mir einen Zwischenruf (…) nicht verkneifen.

(…) Denk an Gott! – Dazu fordert der Narrenstab auf. (…) „Narrenzepter“ sagen manche zu dieser Keule mit dem eigenen Spiegelbild – und es soll zeigen, wie lächerlich es ist, sich selbst an die Stelle des wahren Königs (…) zu setzen.

Denk an deinen Nächsten! Dazu ermahnen unüberhörbar die Schellen, die wir mit uns herumtragen. Buchstäblich auf Schritt und Tritt erinnern sie an die Worte des Paulus (…): Ein Mensch ohne Liebe ist wie (…) dröhnende Schellen. (…)

Jeder Schellenträger, der in diesen Tagen durch die Straßen springt, will, dass auch dem letzten die Ohren klingeln und er einsieht: ein Leben ohne Nächstenliebe ist hohl und oberflächlich.

Quelle

Wolfgang Raible, 100 Kurzansprachen, Herder Verlag, Freiburg 2009, S. 130f

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39328
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