Anstöße sonn- und feiertags

Anstöße sonn- und feiertags

28JAN2024
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Manchmal würde man vor Glück am liebsten die Uhr anhalten. In ganz besonderen Momenten. Aber irgendwann heißt es dann doch: Weitergehen. Hinein ins Leben. Auch in die Niederungen des Alltags.

Petrus hatte damit zu kämpfen. So erzählt es eine Geschichte aus der Bibel, die heute in vielen evangelischen Gottesdiensten vorgelesen wird. Petrus war ein enger Freund von Jesus. Einer von seinen Jüngern. Er hatte keine Lust, vielleicht auch keine Energie, um weiterzugehen. Gerade erst hatte er mit Jesus und einigen anderen ein Highlight erlebt. Sie hatten einen Berg erklommen und hatten dort ein beeindruckendes Gotteserlebnis. Jesus war wie in Licht getaucht. Er wurde „verklärt“, so heißt es in der Geschichte. Was auch immer man sich darunter vorstellen mag: Es muss ein toller Moment gewesen sein. Petrus war jedenfalls hin und weg. Am liebsten wäre er hier geblieben. Hier, in diesem Moment, an diesem Ort. Er hat sich nicht gut vorstellen können, jetzt wieder aufzubrechen und weiterzugehen. Wer weiß, was alles kommt, was die Zukunft bringt.

Petrus hätte den Moment gerne festgehalten. Aber dann hört er Jesus sagen: „Steht auf und fürchtet euch nicht!“

Ich weiß nicht, wie lange Petrus und die anderen damals gebraucht haben, um sich aufzuraffen und tatsächlich weiterzugehen. Jedenfalls durften sie sich nicht auf dem Berg der Verklärung eintopfen. Jesus hat sie mit sich zurückgenommen in die Niederungen des Alltags. Er hat sie ins normale Leben reingeschickt. Wohlgemerkt: er hat sie nicht allein losgeschickt. Nein, er ist mit ihnen mitgegangen, mit ihnen aufgebrochen.

Petrus hat später neue Herausforderungen erlebt. Manches war schwer für ihn, und rätselhaft, anderes schön. Sein Alltag ist nicht „verklärt“ worden durch das, was er auf dem Berg erlebt hatte. Aber er ist weitergegangen, zusammen mit den anderen. Und ich denke, in manchem Moment wird er sie wieder gehört und gebraucht haben: diese Stimme, die ihm Mut gemacht und gesagt hat: „Steht auf und fürchtet euch nicht!“

Bibelstelle: Matthäus 17, 1-9

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