SWR4 Abendgedanken

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10JAN2024
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„Nächste Woche werde ich operiert“, hat eine Frau an der Kirchentür zu mir gesagt. Und es war ihr anzusehen, dass sie sich fürchtet. Sie ist in den Gottesdienst gekommen, auch um sich Kraft zu holen für diesen Schritt, den sie vor sich hat. Ich hoffe, dass der Bibeltext, über den ich an diesem Tag gepredigt habe, sie angesprochen hat und ihr vielleicht sogar Mut gemacht hat, denn er hatte, wie sie, das Thema „Am Übergang“.

Josua, der Nachfolger von Mose, wollte das Volk Israel ins gelobte Land führen, auf die andere Seite des Flusses Jordan. Genau wie Mose vierzig Jahre zuvor am Roten Meer, stand Josua vor einem großen Fluss.

Er hat gewusst: Jenseits des Wassers beginnt etwas Neues. Ein neues Leben. Dort liegt unsere Zukunft. Aber das Wasser zu überwinden, schien erst einmal unmöglich. Aber Josua ist sich sicher gewesen: Gott eröffnet uns einen Weg. Und er hat deswegen seine Landsleute aufgefordert: Heiligt euch, bereitet euch darauf vor, denn morgen wird der HERR Wunder unter euch tun. (...) Daran sollt ihr merken, dass ein lebendiger Gott unter euch ist. (Jos 3, 5.10)

Sich heiligen, das heißt: dass wir uns ganz in Gottes Hand geben. Uns ihm überlassen.

Das ist oft nicht einfach.

Was Josua und seinem Volk geholfen hat bei diesem Schritt, war ihr Vertrauen, dass Gott mit dabei ist. Sie hatten ja die Bundeslade dabei, ein kostbares Behältnis, das die Steintafeln mit den zehn Geboten enthalten hat. Das für alle sichtbare Symbol, dass Gott mitkommt an den Übergängen des Lebens.

Ich wünsche allen Menschen, die jetzt an Übergängen stehen, dass sie Hoffnungsboten finden, solche wie Josua und die anderen Priester, Menschen, die Gott mit sich tragen und vorausgehen, damit sie nachgehen können und auch frei werden, von dem was sie festgehalten hat.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39113
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