SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

16JAN2024
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Bei einem Workshop mit Leuten vom SWR hat die Referentin gesagt: „Der SWR wird immer mehr vom Sender zum Empfänger.“ Wir Teilnehmer müssen etwas ratlos geguckt haben, denn sie hat gleich erklärt: „Früher hat der SWR seine Sachen einfach im Radio oder im Fernsehen gesendet. Aber seit das Internet dazugekommen ist, können die Menschen auswählen. Und deshalb befragen wir heute unsere Hörerinnen und Zuschauer: Welche Themen interessieren euch? Wie möchtet ihr sie serviert bekommen: Podcast, Youtube-Clip oder lieber Insta-Post? Bevor wir senden empfangen wir erst mal die Meinungen unserer Zielgruppen. Und dadurch werden wir vom Sender zum Empfänger.“

Irgendwann hatte ich das schon mal gehört mit dem befragen – und plötzlich ist es mir eingefallen: Da sitzt der blinde Barthimäus am Stadtrand von Jericho. Und als Jesus mit seinen Fans an ihm vorübergeht, da schreit Barthimäus aus vollem Hals: „Jesus, hab Erbarmen mit mir!“ Und jetzt sagt Jesus nicht etwa: „Ah, ich weiß schon was du von mir willst. Du bist blind, also willst du wieder sehen können.“ Das wäre sendermäßig. Aber Jesus stellt dem Barthimäus erst mal eine Frage, und die ist entscheidend. „Was willst du, dass ich dir tue?“ Könnte ja sein, Barthimäus braucht Geld oder einen warmen Mantel oder seine Tochter ist krank.

Jesus macht hier vor, wie es eigentlich immer aussehen sollte, wenn wir jemandem ein Angebot machen oder helfen wollen: Nicht von oben herab, sondern auf Augenhöhe, vom Sender zum Empfänger werden – genau wie der SWR.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39080
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