SWR3 Gedanken

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02JAN2024
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Immer wieder ertappe ich mich selbst dabei. Früh am Morgen liegt neben dem Frühstücksmüsli auch das Handy griffbereit. Nachschauen, ob am späten Abend noch E-Mails reingekommen sind. In den Newsportalen checken, was über Nacht in der Welt passiert ist. Am Abend dasselbe. Kaum ist das Brot geschnitten und der Käse aus dem Kühlschrank geholt, greife ich nach der Zeitung, die ich noch nicht gelesen habe. Breite sie neben dem Teller aus. Lese, während ich kaue.

Gut tut mir das nicht. Das merke ich inzwischen immer öfter. Weil ich nämlich weder beim Essen noch beim Zeitunglesen wirklich bei der Sache bin. Weil ich die Nachrichten letztlich nur oberflächlich konsumiere. So wie auch das Essen, dass zur Nahrungsaufnahme verkommt, die mit wirklichem Genuss nichts mehr zu tun hat. Mich macht das unzufrieden.

Weil ich doch viel lieber wach und aufmerksam leben will. Aufmerksam für das, was gerade dran ist. Ob es um die Zeitungslektüre geht. Den Kaffee in meinem Becher. Oder das Essen, das doch viel zu wertvoll ist, um es nebenbei in mich rein zu stopfen. Und umso mehr gilt das natürlich für die Menschen um mich herum. Konzentriert will ich da sein und jedem einzelnen Menschen zugewandt.

Und da Selbsterkenntnis ja der erste Schritt ist, es anders zu machen, könnte das doch mal mein Vorsatz sein fürs neue Jahr 2024.

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