Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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03JAN2024
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Endlich hängt er, unser Herrnhuter Stern. Kennen Sie bestimmt: diese Sterne mit den vielen Zacken in allen Richtungen, von innen beleuchtet, in weiß, rot oder gelb. Unser Stern ist weiß und wetterfest. Und jetzt hängt er endlich – über eine Woche nach Weihnachten.

Eigentlich hängt man den Stern zum Fest auf. Und wir hatten ihn bereits zwei Wochen vor dem Weihnachtsfest bekommen. Allerdings war so viel los, dass wir es nicht einmal geschafft haben ihn pünktlich zusammenzubauen. Erst am zweiten Feiertag nachmittags wagten wir uns an den Zusammenbau des Sterns. Dann war er fertig. Aber wo sollte er hin? Natürlich raus. War ja ein Outdoor-Stern. Aber wohin genau? Wir haben lange überlegt, und darüber haben wir das Aufhängen verschoben. Nach vier Tagen fiel der Stern, der so rumlag, wieder in unseren Blick. Aufhängen. Jetzt. Wo? Strom musste ja auch gelegt werden, damit die Glühbirne im Stern leuchten konnte. Wo war draußen eine Steckdose? Mittlerweile war es wieder Abend geworden und wir verschoben das Aufhängen.

An Silvester dachten wir: jetzt ist Zeit für den Stern rum. Sollten wir aufs nächste Weihnachtsfest warten? Nein, sollten wir nicht!

Es ist doch jedes Jahr das Gleiche. Erst bereiten wir uns so lange auf das Fest vor. Aber kaum ist eine Woche vergangen, scheint die Weihnachtsbotschaft verhallt. So wird das nie etwas mit einer besseren Welt.

Jetzt haben wir den Herrnhuter Stern noch aufgehängt. Er hängt in der Eiche vor dem Küchenfenster. Ganz klar macht das die Welt nicht besser. Da müssen wir schon mehr tun als einen Stern aufhängen. Aber solange die Nächte so lange dauern, erinnert uns der leuchtende Stern daran, die Weihnachtsbotschaft zu erzählen und wenigstens in unserer kleinen Welt für Frieden, Verständigung und Freude zu sorgen. Ich glaube, der Stern wird lange vor dem Fenster leuchten müssen.

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