SWR3 Gedanken

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25NOV2023
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Fuck Up Stories – so heißt ein Veranstaltungsformat, das es in meiner Stadt gibt. Da treffen sich Menschen und erzählen sich von ihren Fuck Ups, also ihren Fehlern. Meistens im unternehmerischen Kontext, wenn zum Beispiel jemand ein vielversprechendes Start Up so richtig gegen die Wand gefahren hat. Die meisten Menschen würden wohl lieber von ihren Erfolgen erzählen als von dem, was sie vermasselt haben – ich selbst eingeschlossen. Trotzdem oder gerade deshalb finde ich die Idee richtig gut. Denn wenn ich über meine Fehler und Misserfolge spreche, schäme ich mich weniger dafür. Nicht nur ich, sondern auch andere können so aus meinen Fehlern lernen. Und es wird klar: Fehler machen und scheitern sind nicht das Ende des Lebens; sie gehören zum Leben dazu.

Wie bei Petrus; der ist einer der engsten Freunde Jesu und immer mit ihm unterwegs. Aber als es drauf ankommt, leugnet er, ihn überhaupt zu kennen. Obwohl er sich fest vorgenommen hatte, immer zu ihm zu stehen. Alles klar, könnte man meinen, das war´s dann wohl mit der Freundschaft. Aber tatsächlich ist das noch lange nicht das Ende. Denn Petrus wird später zu einer der wichtigsten Figuren der Kirche, weil er dann doch noch ganz mutig für seinen Glauben an Jesus eintritt.

Diese biblische Fuck Up Story zeigt mir noch etwas anderes: Nicht nur für mich bedeuten Fehler nicht das Ende des Lebens. Auch Gott kann mit meinen Fehlern leben. Er liebt mich deswegen kein Stückchen weniger; er macht mir sogar Mut: Auch wenn ich es so richtig vermasselt habe, muss ich mich nicht verstecken. Sondern kann mich – wie Petrus – mutig einer neuen Aufgabe stellen. Und am Ende vielleicht sogar noch ganz groß rauskommen.

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