Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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23NOV2023
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Vor ein paar Jahren habe ich einen damals jungen Haflinger kennen gelernt. Im Vorübergehen habe ich ihn in seinem Stall stehen sehen. Bin zu ihm gegangen und habe seine unbedingte Nähe gespürt. Er ist damals mit seinem Kopf unter meinen Arm geschlüpft und hat mich so unmissverständlich wissen lassen, dass er Hilfe braucht. Als ich dann erfahren habe, dass das Schlachthaus auf ihn wartet, weil er bei einer Prüfung durchgefallen war und deshalb für die Zucht als nicht geeignet galt, da habe ich ihn spontan zu meinem Pferd erklärt  und gekauft. Tiere wissen auch, was Beziehung ist. Sie können sich sehr gut auf uns Menschen einlassen. Manche Leute verstehen sich sogar mit Tieren besser als mit Menschen. Unzählige Haustiere begleiten einsam Menschen wunderbar. Zarte Aufmerksamkeit, Wärme und Nähe können sie schenken. Die Bibel unterstreicht die große Bedeutung zwischen Mensch und Tier auch. Ganz am Anfang schon weist sie darauf hin, dass Gott der Schöpfer die Menschen damit beauftragt, den Tieren ihre Namen zu geben. Das schafft eine besondere Bindung. Das adelt die Beziehung zu einem einmaligen Bündnis.

Erst nachdem ich meinen jungen Haflinger gekauft hatte, habe ich dann erfahren, dass er noch keinen Namen hat. Da wollte ich ihn Anton nennen. Anton hat einfach gepasst. Aber der Züchter hat mich aufgeklärt, dass ich mich da an bestimmte Regeln halten müsse. Und in dem speziellen Fall hätten alle männlichen Vorfahren einen Namen mit ST am Anfang gehabt hätten also Steinadler und Stuart geheißen. Da habe ich nicht lange überlegt, sondern kurzerhand beschlossen, dass ich den Anton jetzt heiligspreche. Und so hat er den Namen St. Anton bekommen. Und auf diesen Namen hört er bis heute, wenn er will. Wir sind längst gute Freunde fürs Leben geworden. Und das versprechen wir uns jeden Tag. Hoch und heilig!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=38792
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