SWR3 Gedanken

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08NOV2023
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Fürchtet euch nicht. In der Bibel gibt’s das Wort etliche Male. Mich irritiert es immer einen Moment, wenn ich das lese. Weil wir uns gerade vor so vielem fürchten. Vor Krieg. Vor der Zukunft. Davor, dass wir ärmer werden. Super Zeiten sind das für Schwarzseher und leider auch für Leute, die mit scheinbar einfachen Lösungen daherkommen. Dabei ist es nie eine gute Idee, sich allzu sehr zu fürchten. Weil Furcht mich am Ende nur lähmt. Wer Furcht und Schrecken verbreitet, der setzt genau darauf.

Vor ein paar Jahren hat ein anderes Wort für mächtig Wallung gesorgt hat: Wir schaffen das. Als die Kanzlerin das damals vor acht Jahren gesagt hat, da schwang in dem Wort viel Hoffnung mit. Sicher, niemand kann sagen, auch heute nicht, ob wir das wirklich alles schaffen. Aber ohne die Hoffnung, dass es klappen kann, wird es ganz sicher nichts. Vielleicht sind Menschen, die an Gott glauben, deshalb sogar leicht im Vorteil. Weil sie die Hoffnung haben, dass die Geschichte am Ende einmal gut ausgehen wird, was immer auch kommt. Die Bibel nennt es den Himmel. Das ist keine Aufforderung, die Hände ergeben in den Schoß zu legen. Im Gegenteil. Wer eine Hoffnung hat, der kann sich trotzdem fürchten. Aber er ist nicht total gelähmt. Muss sich von der Angst nicht überwältigen lassen. Kann tun, was möglich ist, um aus der Krise wieder herauszukommen. Deshalb: Fürchtet euch nicht. Oder, wie ich es am Ende der Tagesthemen manchmal andersrum höre: Bleiben Sie zuversichtlich.

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