SWR3 Gedanken

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31OKT2023
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Heute ist Halloween! Der Abend vor Allerheiligen. Gruselspaß und Zuckerschock vorprogrammiert! Und heute ist auch Reformationstag. Der Tag, an dem wir an Martin Luther denken: Vor 500 Jahren wohl für den ein oder anderen Mächtigen in der Kirche ein Schreckgespenst. Luther wollte die Kirche erneuern. Es war nicht sein Ziel, die Kirche zu spalten. Er wollte den Menschen die Angst vor einem richtenden Gott nehmen und zeigen, dass der biblische Gott, ein Gott der Liebe ist.

Manche Menschen finden es ärgerlich, dass sich diese beiden Feste einen Tag teilen müssen. Also meistens stört es vor allem die Menschen, die gerne den Reformationstag feiern. Sie sagen: Beides zusammen geht nicht.

Ich persönlich finde, man kann beides wunderbar kombinieren. An Halloween geht es schließlich darum, der Angst etwas entgegenzusetzen, indem man mit ihr spielt. Wir verkleiden uns in eine Gestalt, die uns eigentlich Angst macht. Auch die Reformation ist für mich ein Fest gegen die Angst. Gegen die Angst vor einem strafenden Gott.

Deswegen gehe ich mit Freunden gruselig verkleidet durchs Dorf und erschrecke liebevoll ein paar Gemeindeglieder. Vor meinem Pfarrhaus steht eine Kiste mit allerhand Süßkram, für die Kinder zum Mitnehmen. Und an meiner Türe hängen ganz tagesaktuelle Thesen:

Da steht:

  • Ob Halloween oder Reformation – wir haben ein Recht auf beides!
  • Gott liebt sowohl den Halloweenmuffel als auch den Halloween-Fan.
  • Süßigkeiten muss man sich nicht verdienen.

Ich wünsche heute allen, die unterwegs sind: gesegnetes Gruseln!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=38678
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