Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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04NOV2023
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Heute wird in der katholischen Kirche das Fest des heiligen Karl Borromäus gefeiert. Deshalb grüße ich an diesem Morgen alle, die Karl, Carlos oder Karla, Charlotte, Carola oder Carolin heißen besonders herzlich und gratuliere ihnen zum Namenstag.

Dieser vierte November war schon immer ein besonderer Tag in unserer Familie. Mein Vater hieß Karl und solange er gelebt hat, haben wir seinen – und auch alle anderen Namenstage in der Familie, gefeiert und tun das bis heute. Kleiner als früher, aber wir gratulieren einander und trinken wenigstens einen Namenstags-Kaffee miteinander.

Unsere größte Kaffeerunde ist immer die am 3. Dezember, dem Gedenktag des Heiligen Franz Xaver. Es ist der Namenstag meiner Mutter Xaveria, meines Onkels, meines Cousins und eines Großneffen. Und auch schon mein Großvater und Urgroßvater hießen so.

Auch mein Namenstag bedeutet mir viel. Dieser Tag verbindet mich mit allen, die ebenso heißen wie ich, Karin oder Katharina. Und nicht nur das. Ich erinnere mich an diesem Tag auch gerne an all jene in unserer Familie, die vor mir auf diesen Namen getauft waren. Meine Urgroßmutter Katharina zum Beispiel. Dass mein Vater sie so gern gehabt hat, war ausschlaggebend dafür, dass ich nach ihr benannt wurde. Nur ein wenig moderner sollte der Name Anfang der 60er Jahre daherkommen. Deshalb Karin. Unsere Namenspatronin ist dieselbe:

die heilige Katharina von Alexandrien. Gelebt hat sie im 4. Jahrhundert. Klug soll sie gewesen sein, redegewandt und mutig zu ihrem christlichen Glauben gestanden sein. Der Legende nach ist sie selbst Kaiser Maxentius entgegengetreten und hat seine Götter als entlarvt.

Mich fasziniert ihre Lebensgeschichte. Klug zu dem stehen, wovon ich überzeugt bin, auch vor Obrigkeiten, dazu ermutigt mich meine Namenspatronin.

Namenstage zu feiern bedeutet für mich auch: einen Bogen zu spannen von Generation zu Generation, von Mensch zu Mensch, und gleichzeitig die Einzigartigkeit eines jeden zu wahren.

Wenn wir Namenstag feiern, feiern wir deshalb vor allem auch, dass wir ansprechbar sind, unverwechselbar. Dass wir einen Namen haben, keine x-beliebige Nummer im Universum sind …und dass Gott uns zusagt: „Fürchte Dich nicht, ich habe Dich bei Deinem Namen gerufen, du gehörst zu mir.“

(Jes, 43,1)

https://www.kirche-im-swr.de/?m=38674
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