Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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29SEP2023
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Das Laubhüttenfest, das wir ab heute Abend feiern werden, ist eines der drei biblischen Wallfahrtsfeste. Die Vorbereitungen für diese Pilgerfeste unterscheiden sich von denen für die hinter uns liegenden Hohen Feiertage, auf die wir uns vor allem geistig, durch Reue und Buße vorbereiten sollten.

Die Vorbereitungen für die drei Wallfahrtsfeste unseres Volkes erfordern dagegen oft körperliche, manchmal auch anstrengende Aktivitäten. So bauen wir für das Laubhüttenfest Sukkot, zunächst einmal eine Laubhütte, in der wir die acht Tage dieses Festes verbringen. Außerdem gehört zu den kultischen Vorbereitungen von Sukkot das Zusammenstellen der Arba Minim, der vier Pflanzen- und Obstarten, die uns daran erinnern, dass dieses Fest auch ein Erntefest ist. Diese vier Arten sind ein Palmzweig, ein Myrtenzweig, Zweige der Bachweide und eine Zitrusfrucht. Mit ihrer Symbolik fügen sie sich in die Gedankenwelt von Sukkot ein.

Der Strauß wird von unseren klassischen Gelehrten sorgfältig analysiert: Der Etrog, die Zitrusfrucht, besitzt sowohl einen guten Geschmack als auch einen guten Duft. Der Palmzweig, der die Frucht der Dattelpalme symbolisiert, ist wohl schmackhaft, aber nicht wohlriechend.  Die Myrte hingegen ist wohlriechend, schmeckt aber nach nichts.  Und schließlich haben wir die Bachweide, die weder duftet noch schmeckt.

So wie die vier Pflanzen, die in einem festlichen Strauß gebündelt sind, dem Lob G-ttes dienen, nämlich die wohlschmeckenden, die duftenden und auch die, die diese Eigenschaften nicht besitzen, so sollen die Gelehrten, die Wohltätigen und auch die einfachen Israeliten gemeinsam dem Herrn dienen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=38427
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