SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

12SEP2023
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Der Test ist positiv. Und die Welt steht Kopf. Für meinen Mann und mich zumindest: Wir werden Eltern. Wir freuen uns riesig. Und doch gibt es da plötzlich tausend Dinge, über die wir uns Gedanken machen: Geht es dem Baby in meinem Bauch gut? Bekommt es alles, was es braucht? Was wenn es Komplikationen gibt? Wenn das Baby krank ist? Auch wenn es bei uns bisher keinen Anlass zur Sorge gibt; diese Art Gedanken begleitet uns jetzt. Schwanger sein, das bedeutet, ein Stück Kontrolle zu verlieren. Was mir hilft, dabei nicht in Panik zu geraten, ist mein Glaube. Klingt vielleicht erstmal naiv. Aber ich weiß auch, dass mein Glaube mich nicht davor bewahren kann, dass etwas schief geht. So eine Sicherheit kann mir nichts und niemand geben.

Ich vertraue trotzdem auf Gott. Nicht darauf, dass wie durch Zauberhand alles gut wird. Aber darauf, dass ich mit meinen Sorgen und Ängsten nicht allein bin. Auf Gott zu vertrauen, heißt für mich auch nicht, einfach alles laufen zu lassen. Ich gehe zu jeder Vorsorgeuntersuchung und halte mich an alles, was meine Ärztin und Hebamme mir raten. Aber für alles, was außerhalb meiner Macht liegt, mache ich mich nicht verrückt. Und ich vertraue darauf, dass Gott mir hilft, was immer auf mich zukommt, zu tragen. Die schönen wie die schweren Dinge. Ich finde, so zu vertrauen, ist nicht naiv. Es hilft mir, zu leben.

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