SWR3 Gedanken

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08SEP2023
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Kennen Sie Glimmer-Momente? Nein? Vielleicht ja doch, ohne es zu wissen. Denn Glimmer, oder eben Glimmer-Momente, das sind jene kleinen Freudenmomente, die, so die Psychologie, eine regelrechten Gegenstressreaktion in unserem Nervensystem auslösen können. Und die uns an schöne Momente und Erfahrungen in unserem Leben erinnern können. Solche Glimmer sind richtig schön - und haben beruhigende Wirkung in einem vielleicht trubeligen Alltag oder Stress.

Und dafür braucht es gar nicht so viel. Glimmer sind unter Umständen wirklich nur ganz kleine Micro-Augenblicke: Das kann ein unverhofftes Lächeln sein, dass einem geschenkt wird. Das kann der Duft der Kindheit sein, der einem plötzlich in die Nase steigt, und der schöne Erinnerungen auslöst. Das kann eine Umarmung sein, die tröstet, oder auch die von der Sonne aufgewärmte, raue Steinbank, auf die ich mich setze und plötzlich durchatmen kann… Solche Momente, wenn einem das Herz vor Gefühl übergeht. Wenn es einen mittendrin erwischt, berührt, kurz innehalten lässt. Wenn das Gute, das wir schon erfahren haben, noch einmal fühlbar wird. Und uns in allem akuten Stress zur Ruhe kommen lässt.

Solche Glimmer-Momente sind für jede und jeden anders, aber sie haben eins gemeinsam: Sie können beruhigend, tröstlich und damit stärkend sein. Es gibt sogar Empfehlungen, solche Glimmer-Momente immer wieder zu suchen und regelrecht zu trainieren. Was das für Momente sind, muss jede und jeder für sich selbst rausfinden. Aber sich immer wieder neu an das Gute erinnern zu lassen, dass uns schon widerfahren ist, sei es auch noch so klein, oder neue kleine Glimmermomente im Alltag zu suchen, das lohnt sich. Auf jeden Fall.

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