SWR4 Abendgedanken

01SEP2023
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Heute ist in Rheinland-Pfalz der letzte Ferientag. Sechs Wochen Sommerferien gehen zu Ende. Sommerferien: dieses Gefühl ist überall spürbar. Die Straßen sind leerer, die Menschen entspannter. Ich sehe gut gelaunte Kinder auf dem Weg zum Schwimmbad oder zum Sportplatz und am Telefon bekommt man drei Mal am Tag die Auskunft: „Nein, der ist nicht da, es sind Sommerferien.“ Eine entspannte Situation, die ich in jedem Jahr genieße.

Für viele ist der heutige Tag aber auch mit Wehmut verbunden- Schule und Arbeit beginnen wieder in der kommenden Woche. Anderen tut es gut, dass das Leben wieder ganz geregelt abläuft, besonders dann, wenn man auf Kinderbetreuung oder andere Unterstützung angewiesen ist. „Alles hat seine Zeit,“ so sagt es schon das Buch Kohelet im Alten Testament.

„Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit: geboren werden und sterben,
einpflanzen und ausreißen,
weinen und lachen,
wehklagen und tanzen,
sich umarmen und sich aus der Umarmung lösen,
finden und verlieren,
aufbewahren und wegwerfen,
schweigen und reden.“

Und ich würde noch ergänzen: Eine Zeit für die Ferien und die Freizeit und eine Zeit für die Arbeit und den Alltag. Kohelet, der Buchautor, stellt alle diese Zeiten nebeneinander und wertet sie nicht. Sie sind da, sie wechseln ab, sie sind nicht immer zu beeinflussen – das ist auch heute unsere Erfahrung.

Kohelet sagt uns damit aber auch: Gott ist bei uns in all diesen Zeiten: wenn ich weine oder lache, wenn ich suche oder etwas finde, wenn ich etwas aufbewahre oder etwas wegwerfe.  

Wir sind nicht allein, weder in der schönen Zeit des Urlaubs und der Ferien, noch in der anstrengenden Routine des Alltags. Im Psalm 121 heißt es:
„Gott, der dich behütet, schläft nicht.
Er steht dir zur Seite. Er behütet dein Leben.
Der Herr behüte dich, wenn du fortgehst und wiederkommst, von nun an bis in Ewigkeit.“

Diese Zusage gilt uns allen, sie gilt allen, für die am Montag eine neue Zeit beginnt: Gott steht uns zur Seite, im Wachen und im Schlafen, in der Freizeit und in der Arbeit. Und auch wenn heute erst Freitag ist, wünsche ich Ihnen einen gesegneten Start in die neue Woche, ganz besonders denen, die etwas ganz Neues beginnen: in der Grundschule, in der weiterführenden Schule, an einem Ausbildungsplatz oder vielleicht im Start in den Ruhestand.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=38307
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