SWR3 Gedanken

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24JUL2023
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„Wissen Sie“, das höre ich immer wieder in Gesprächen, „wissen Sie, ich kann meinen Glauben auch ohne Kirche leben.“

Und immer, wenn ich das höre, denke ich mir so: Bei mir ist das anders. Ich kann meinen Glauben eigentlich nur leben, wenn ich mit anderen über Gott und die Welt rede. Ich brauche meine Kirchengemeinde, weil ich gerne von anderen lerne. Was sie glauben. Wie sie ihren Glauben leben, wie er sich auf ihren Alltag auswirkt. Und in der Kirchengemeinde komme ich mit Menschen zusammen, die mir sonst nie begegnen würden. Das bereichert mein Leben.

Mir tun auch Gottesdienste gut. Mal Sonntagmorgens raus aus den Federn. Oder unter der Woche abends: runter vom Sofa und auf zum Friedensgebet. Ich komme unter Menschen, ordne meine Gedanken und spüre, dass ich nicht allein bin auf der Welt. Hier gehöre ich dazu, gemeinsam mit allen anderen aus meiner Gemeinde.

Gemeinsam können wir uns auch besser für andere einsetzen, die Hilfe benötigen: Als Gruppe geht vieles, was ich alleine nie schaffen würde. Und wenn ich selbst mal Hilfe brauche: Auf die Leute meiner Kirchengemeinde kann ich mich verlassen!

Das Gemeinsame, die Gemeinschaft: Für mich gehört das zum christlichen Glauben dazu. Deswegen bin ich ein Fan der Kirchengemeinde vor Ort.

All diese Gedanken rattern in mir los, wenn ich höre: „Wissen Sie, ich kann meinen Glauben auch ohne Kirche leben.“ Manchmal antworte ich deswegen: „Und ich freue mich daran, meinen Glauben mit anderen zusammen auch in der Kirchengemeinde zu leben. Das bereichert nämlich meinen Glauben und mein Leben.“

https://www.kirche-im-swr.de/?m=38072
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