SWR3 Gedanken

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02MAI2023
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Neulich bin ich durch einen großen Stadtwald gewandert. Am Ende – also da, wo das Wohnviertel beginnt – bin ich auf einen kleinen Rasenplatz mit einem großen Hinkelstein gestoßen. Eine Erinnerung an Obelix? Nein! Diesen Stein hat der Verschönerungsverein der Stadt im 19. Jahrhundert aufgestellt. Stand auf der Tafel am Stein.

Was für eine Idee! Ein Riesenstein als Verschönerung für ein wunderbares, ja wunderschönes Waldgebiet. Und überhaupt:
Ich finde, die Natur braucht keinen Verschönerungsverein. Natur ist meistens dann schön, wenn der Mensch möglichst wenig mitmischt. Da wo wir Menschen reinpfuschen, da bräuchte es einen Verschönerungsverein.

Mir ist so allerlei eingefallen. Schließlich gibt es genügend hässliche Ecken in meiner Stadt. Da ließe sich schon hier und da was machen, also jenseits von Hinkelsteinen. Dann war ich in einem Gottesdienst mit guten Gedanken und viel Musik. Die Leute um mich herum haben aus vollem Herzen mitgesungen, haben sie haben sich angestrahlt und den Takt mitgeschnippt. Plötzlich sahen alle schön aus. Wie von innen beleuchtet. Der Gottesdienst war so eine Art Verschönerungskur für alle.

Seither weiß ich, dass ich bereits Mitglied eines Verschönerungsvereins bin, sogar in einem weltweiten. Ich bin Teil der Kirche Gottes.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=37569
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