SWR3 Gedanken

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11MRZ2023
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Sie lacht sehr laut. Er hat rosa Haare und schwarz lackierte Fingernägel. Sie verreist gerne. Für ihn gehört zum Leben jeden Tag viele Kilometer Rad zu fahren. Sie lebt gerne allein und genießt die Ruhe. Er spricht nicht gern, mag am liebsten seine Tiere.

Jeder kennt solche Menschen, die ein bisschen aus dem Rahmen fallen. Für viele sind sie anders. Und meist ist das nicht als Kompliment gemeint. Sie sind nicht wie die meisten. Weil sie besondere Eigenschaften – Eigenheiten haben. Sie machen Dinge, die viele nicht machen. Es wird über sie geredet. Und meist hinter vorgehaltener Hand und nicht mit netten Worten.

Mich ärgert das. Was soll denn das. Es ist doch ganz wundervoll, dass nicht alle Menschen gleich sind. Dass jeder und jede einzigartig ist. Es ist doch ein großer Reichtum, dass jeder und jede anders aussieht und jede und jeder andere Sachen gern hat und andere Sachen macht.

In der Bibel gibt es ein schönes Gebet dazu. König David hat es formuliert. Er beschreibt darin, wie wunderbar jeder einzelne Mensch geschaffen ist. König David glaubt, dass Gott jeden und jede einzelnen genauso wollte, wie er oder sie ist. Er betet: „Nichts war dir unbekannt am Aufbau meines Körpers, als ich im Verborgenen geschaffen wurde – ein buntes Gewebe in den Tiefen der Erde. Ich hatte noch keine Gestalt gewonnen, da sahen deine Augen schon mein Wesen.“

Für mich heißt das, dass wir Menschen genauso richtig sind, wie wir sind. Nicht anders. Sondern richtig und gut. Gleich, wie wir sind, was wir mögen und gerne machen.

Im Umgang mit anderen hilft mir das. Jeden als Gottes Kind wahrnehmen: Das Besondere an den anderen Menschen wertschätzen. Weil wir doch alle besonders sind.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=37253
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