SWR3 Gedanken

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09MRZ2023
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„Kümmere dich gut um dich selbst. Iss dein Lieblingsessen. Lass dir die Haare schneiden. Weine, wenn dir danach ist. Mach einen Ausflug. Lies ein Buch. Gönn dir einen Drink. Tu, was du tun willst. Denn am Ende des Tages bist du alles, was du brauchst“.

Diesen Spruch hat mir neulich ein Freund geschickt. Und ich bin darüber ins Nachdenken gekommen. Natürlich gibt es auch Menschen, die denken nur an sich selbst und nicht an andere. Aber es gibt auch ganz viele, die denken viel zu wenig an sich selbst. Nehmen sich keine Zeit für sich, weil so vieles andere wichtiger scheint: Da muss zuerst der Job gemacht werden. Der Haushalt. Man muss sich um Familie und Freunde kümmern. Und da bleibt oft gar nicht mehr viel Zeit für anderes.

Für Christinnen und Christen ist die Liebe zu unseren Mitmenschen eins der wichtigsten Gebote. In der Bibel steht aber nicht nur, dass man seine Mitmenschen lieben soll. Dieses Gebot kommt mit einem zweiten daher, und beide sind gleich wichtig. Es heißt nämlich: „Liebe Deine Mitmenschen wie dich selbst.“

Wenn ich mich nicht selbst liebe, dann kann ich auch nicht wirklich andere Menschen lieben. Denn dann habe ich gar nicht genug Selbstbewusstsein dafür. Denn wenn ich darauf angewiesen bin, dass andere mich loben, mir Bestätigung geben, dann ist es keine freie Liebe, die ich ihnen entgegen bringen kann. Sondern eher eine Pflicht.

Also muss ich bei mir anfangen. Mir Gutes tun. Mich nehmen, wie ich bin. Dann kann ich auch anderen mit Liebe begegnen und sie so nehmen, wie sie sind. 

Das muss nicht mit einem Frisörbesuch beginnen oder einem guten Buch. Aber es könnte damit beginnen, dass ich überlege, was mir gut tut und mir dann genug Zeit dafür nehme.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=37251
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