SWR3 Gedanken

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08JAN2023
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Naa? Noch dabei oder schon eingeknickt? Ich meine die guten Vorsätze für das neue Jahr. Sich gesünder ernähren, mehr Sport treiben, mehr Geld sparen. Das sind laut einer Umfrage die Top 3 der Vorsätze für dieses Jahr. Und heute hat ja immerhin schon die zweite Woche im neuen Jahr begonnen. Deswegen meinen tiefen Respekt allen, die bei den guten Vorsätzen noch keinen Cheat Day eingelegt haben.

Das Ding mit den guten Vorsätzen ist ja: Sie sollen etwas im eigenen Leben verbessern. Wenn ich das hinbekomme, werde ich zufriedener sein. Meine ich zumindest. Deswegen bauen die Vorsätze einen gewissen Druck auf, sie umzusetzen. Erst recht, wenn ich mich mit anderen darüber austausche. Das motiviert zwar. Aber halt nur für eine gewisse Zeit. Meistens ist es dann doch so, dass die Motivation irgendwann nachlässt. Und die Vorsätze haben ein Nachspiel. Mal necken mich die anderen. „Naa?“, fragen sie. Mal nerve ich mich selbst an. Weil ich es dieses Mal doch unbedingt jetzt mal so richtig wirklich schaffen wollte. Hat aber nicht hingehauen.

Ich habe mir deswegen für dieses Jahr etwas anderes vorgenommen. Nämlich fast nichts. Ich habe mich dabei von einem alten Gebet inspirieren lassen: „Sei nun wieder zufrieden, meine Seele; denn Gott tut dir Gutes“, heißt es da. Ich will nicht darauf schauen, was ich in meinem Leben verbessern oder optimieren könnte. Ich will mich auf das Gute in meinem Leben konzentrieren. Auf das, was schon da ist, was ich schon geschenkt bekommen habe. Denn davon gibt es mehr als genug. Und ich merke schon, wie mich das entspannt. Nichts erreichen zu müssen. Das macht meine Seele gerade ganz schön zufrieden. Und das immerhin schon über eine Woche im neuen Jahr.

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