Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Katastrophen, Überflutungen im globalen Ausmaß, wie sie uns die Tora in der Erzählung von Noach schildert, werden heute auch wegen des oft verantwortungslosen Umgangs mit der Schöpfung heraufbeschworen. Wir hoffen, dass die heutigen Mahnungen zur Rettung der Umwelt eher wahrgenommen werden.

Vor einer Woche begannen wir die Lesung der Tora mit der Schöpfungsgeschichte. Der Weg alles Lebenden auf der Erde begann und nun sollen schon Turbulenzen und Krisen, sogar der Untergang verkündet werden?  Wir lesen: G-tt sah, dass die Erde (die Welt) verdorben... (1.B.M. 5:12) und „dass die Bosheit des Menschen mächtig auf Erden war... (6:5)  Dennoch sprach der Herr nach den katastrophalen Folgen der Sintflut so: „Niemals mehr will ich den Erdboden verfluchen um der Menschen willen, denn das Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf...“  (8: 21)

Dieser Widerspruch beschäftigte bereits den Toragelehrten Don Jizchak Abarbanel im mittelalterlichen Spanien. Er konnte den Gedanken, dass der Mensch ein boshaftes Wesen von Geburt an sei, nicht hinnehmen. Dies hätte der allmächtige G-tt vor der Sintflut berücksichtigen müssen! Wenn aber die „Boshaftigkeit des Menschen“ als Schutzhypothese nicht berücksichtigt wird, hätten dann die späteren Geschlechter nichts als die strafende Hand G-ttes zu erwarten?  G-tt sagte jedoch, dass Er „nie mehr alle Wesen durch die Wasser der Flut vertilgen werde und keine Flut mehr komme die Erde zu verderben.“  (9:11) Ganz im Gegenteil: Einen Bund schloss der Herr mit dem nachfolgenden Geschlecht, dass Er zu seinem Wort steht. Ich meine, wir erleben in dieser Erzählung eine Geburtsstunde der Gnade und Barmherzigkeit G-ttes, die uns anspornt: aus der Tiefe nach oben zu blicken. Denn selbst nach der Sintflut - inmitten der menschlichen Gewalttätigkeiten - bleibt uns die Gnade G-ttes nicht verschlossen...

Katastrophen, Überflutungen im globalen Ausmaß, wie sie uns die Tora in der Erzählung von Noach schildert, werden heute auch wegen des oft verantwortungslosen Umgangs mit der Schöpfung heraufbeschworen. Wir hoffen, dass die heutigen Mahnungen zur Rettung der Umwelt eher wahrgenommen werden.

Vor einer Woche begannen wir die Lesung der Tora mit der Schöpfungsgeschichte. Der Weg alles Lebenden auf der Erde begann und nun sollen schon Turbulenzen und Krisen, sogar der Untergang verkündet werden?  Wir lesen: G-tt sah, dass die Erde (die Welt) verdorben... (1.B.M. 5:12) und „dass die Bosheit des Menschen mächtig auf Erden war... (6:5)  Dennoch sprach der Herr nach den katastrophalen Folgen der Sintflut so: „Niemals mehr will ich den Erdboden verfluchen um der Menschen willen, denn das Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf...“  (8: 21)

Dieser Widerspruch beschäftigte bereits den Toragelehrten Don Jizchak Abarbanel im mittelalterlichen Spanien. Er konnte den Gedanken, dass der Mensch ein boshaftes Wesen von Geburt an sei, nicht hinnehmen. Dies hätte der allmächtige G-tt vor der Sintflut berücksichtigen müssen! Wenn aber die „Boshaftigkeit des Menschen“ als Schutzhypothese nicht berücksichtigt wird, hätten dann die späteren Geschlechter nichts als die strafende Hand G-ttes zu erwarten?  G-tt sagte jedoch, dass Er „nie mehr alle Wesen durch die Wasser der Flut vertilgen werde und keine Flut mehr komme die Erde zu verderben.“  (9:11) Ganz im Gegenteil: Einen Bund schloss der Herr mit dem nachfolgenden Geschlecht, dass Er zu seinem Wort steht. Ich meine, wir erleben in dieser Erzählung eine Geburtsstunde der Gnade und Barmherzigkeit G-ttes, die uns anspornt: aus der Tiefe nach oben zu blicken. Denn selbst nach der Sintflut - inmitten der menschlichen Gewalttätigkeiten - bleibt uns die Gnade G-ttes nicht verschlossen...

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