Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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17SEP2022
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Heute ist der Welt-Aufräumtag. Als ich das gehört habe, habe ich erstmal etwas besorgt auf das Chaos auf meinem Schreibtisch geschaut. Dann habe ich aber gelesen: die Idee beim Weltaufräumtag ist, in der Natur aufzuräumen. Den Müll aufsammeln, den andere achtlos irgendwo hingeschmissen haben: Cola-Dose, Plastiktüte und Co. Es ist eine Aktion gegen Umweltverschmutzung. Heute sind Gruppen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen unterwegs und sammeln Müll. Am Fluss-Ufer in ihrer Stadt zum Beispiel, bei Grill-Plätzen oder Sportplätzen. Ärgerlich, dass so ein Aufräumtag überhaupt nötig ist. Aber ich finde gut, dass Menschen sich so einsetzen.

Um uns herum soll es schöner aussehen. Kein Kind soll sich im Dorfbach an einer Glasscherbe verletzen. Und wenn ich auf der Bank am Waldrand die Aussicht genieße, möchte ich das nicht zwischen Müllhaufen tun. Um all das geht es. Aber es geht auch darum, wie wir grundsätzlich mit der Natur umgehen.

Schon die alten Schöpfungsgeschichten der Bibel ordnen uns in der Natur ein. Ihr seid Mitgeschöpfe, heißt es dort. Mitverantwortlich dafür, wie es den anderen Geschöpfen Gottes geht. Achtet auf sie. Achtet auf die Zusammenhänge, in denen ihr lebt.

Wir lernen immer mehr über diese Zusammenhänge, nicht erst in Zeiten von Klimawandel und abgeholzten Regenwäldern. Die Schöpfung bewahren: das ist ein weites Feld mit so komplexen Themen wie Tierhaltung, Energiegewinnung und Artenreichtum. Auch die Lebensbedingungen von Menschen, die auf Kaffeeplantagen oder Kakao-Plantagen arbeiten, gehören dazu.

So große Themen, so große Herausforderungen weltweit. Was hilft da eine Müllsammel-Aktion an einem Tag wie heute? Lieber klein anfangen als gar nicht anfangen, denke ich. Wobei: letztes Jahr haben am Weltaufräumtag etwa 14 Millionen Menschen weltweit mitgemacht. So klein ist der Anfang also gar nicht.

Und eine von vielen Möglichkeiten, die Schöpfung zu bewahren, ist es allemal.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=36130
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