SWR3 Gedanken

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26FEB2022
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In den letzten zwei Jahren haben die Reichen der Welt ihr Vermögen verdoppelt:
Währenddessen hat die Armut in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht. 13,4 Millionen Menschen leben hier in Armut. –In Mannheim 25% der Kinder, ein Drittel der Alten. Und Arbeit schützt auch schon lange nicht mehr vor Armut: ein Drittel derer, die arm sind, arbeiten! Das trifft vor allem Frauen und Migranten, die putzen, an der Kasse sitzen, pflegen. Weltweit leben 165 Millionen Menschen mehr in Armut als vor der Pandemie.

Es ist eben so, daran kann man nichts machen, stöhnen jetzt vielleicht viele. ‚Es ist eben so‘, das hört sich an als wären der Reichtum der einen und die Armut der Anderen direkt vom Himmel gefallen.
Aber Ungerechtigkeit ist nicht alternativlos. Sie ist durch politische Entscheidungen gemacht. Und genau deswegen kann man etwas daran ändern!

Manche lesen auch die Bibel immer noch so, als wolle Gott, dass die einen sich demütig unter ihre Armut beugen und als würden die anderen mit ihrem Reichtum von Gott belohnt für was auch immer. Aber diese Ungerechtigkeit ist nicht gottgegeben. Gott ist weder boshaft noch dumm noch gemein!  Gerechtigkeit soll fließen wie ein nie versiegender Bach! heißt es in der Bibel.

Die Bibel und das Christentum sind politisch – Gott ergreift Partei für die Armen.
Gottes Reich fängt überall da an, wo eine aufsieht und Gerechtigkeit fordert, nicht Almosen, und wo sich Regierende endlich trauen eine Politik zu machen, die der gewalttätigen Ungleichheit einen Riegel vorschiebt.
Ich lese sie immer neu die Worte von Martin Luther King. Gott wird Wege aus der Ausweglosigkeit weisen. Gott wird das dunkle Gestern in ein helles Morgen verwandeln.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=34898
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