SWR3 Worte

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01AUG2021
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Der Unternehmer Bodo Janssen steht jeden Morgen um 4 Uhr 15 auf. Das macht er seit er regelmäßig ins Kloster geht. Weil er dort folgendes gelernt hat:

Worum es im Kloster geht, ist die Gegenwärtigkeit: Ich entscheide mich bewusst dagegen, auf etwas zu warten, denn in dem Moment, in dem ich das Erhoffte nicht erlebe, entsteht Ungeduld. Je mehr ich mich in der Gegenwart befinde, desto weniger habe ich dieses störende Zeitempfinden. Diese sehr gegenwärtigen vier Stunden am frühen Morgen schenken mir Sicherheit. Als Kind habe ich mir, wenn mir alles zu viel wurde, Höhlen gebaut und mich darin versteckt. Dieses Gefühl, das ich damals hatte, diese Geborgenheit: Das ist das, was ich morgens empfinde. Ruhe, Klarheit. Sicherheit.

 

Quelle: Galore Interviews, 47, 06/2021,3109 Wörter mit Bodo Janssen, Dialog Verlag, Dortmund, S. 70.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=33660
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