SWR1 3vor8

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27DEZ2020
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Weihnachten ist auch etwas für Ältere. Nicht nur für Kinder und Eltern. Es gibt einen zweiten Teil der Weihnachtsgeschichte. Da stehen ein Mann und eine Frau im Mittelpunkt die sind beide im Opa- und Omaalter. Hanna und Simeon. Hanna war schon 84. Vor 2000 Jahren ein sehr gesegnetes Alter. Heute wird in den evangelischen Gottesdiensten von ihnen erzählt.

Das schöne und weihnachtliche bei Hanna und Simeon. Sie erleben etwas mit dem sie im Leben nicht mehr gerechnet haben. „Man ist nie zu alt, um ganz Neues zu erleben. Man ist nie zu alt, um Gott zu begegnen.“ So kann man diese Weihnachtsgeschichte für Ältere überschreiben.
Ich finde sie schön und anrührend, darum erzähle ich sie Ihnen ein bisschen ausführlicher.

Simeon war ausgesprochen hoffnungsstark. ‚Ich werde es noch erleben, dass Gott einen schickt, der unser Leben besser macht“ Das hat er immer gesagt. Und er hat diese Hoffnung nie aufgegeben. Auch wenn andere zu ihm gesagt haben. „Ach Simeon, hör auf zu träumen. Es bleibt alles wie es war, man muss schon froh sein, wenn es nicht immer weiter bergab geht mit der Welt.“

Acht Tage nach Jesu Geburt zieht es Simeon in den Tempel. Wars Zufall? Oder Fügung? Jedenfalls gerät er mitten hinein in eine kleine Familienfeier. Maria und Josef sind im Tempel und wollen Jesus beschneiden lassen, wie es sich für einen jüdischen Jungen gehört. Simeon sieht den Kleinen und die Bibel erzählt: Es ist über ihn gekommen. Er ist hin und hat den kleinen Jesus liebevoll auf den Arm genommen. Wenn Sie Opa oder Oma sind, werden Sie das kennen, diesen Drang. Simeon nimmt das fremde Kind auf den Arm und sagt. „Ich weiß es, Du bist etwas ganz Besonderes. Du wirst die Welt verändern zum Besseren. Dass ich das noch erleben durfte. Jetzt kann ich in Frieden sterben.“ Maria und Josef waren bass erstaunt. Weiß die Bibel noch.

Kaum hat Simeon Gott erkannt in dem kleinen Kind, kommt Hanna. Alle meinen, mit ihren 84, hat sie mit dem Leben abgeschlossen. Ja, für sich persönlich vielleicht. Sie braucht nichts mehr. Aber sie denkt weiter. Hofft für ein besseres Leben für die Menschen in ihrer Stadt. Sie sieht den kleinen Jesus. Und von dem Moment hat sie gewusst. Mit ihm beginnt Neues. Er ist die Keimzelle für Gottes neue Welt. Und die wird groß werden. Wenn Menschen ihr Herz öffnen. Und sich von Jesus inspirieren lassen, gute Menschen zu werden.

Simeon und Hanna waren an diesem Tag glückliche Menschen, weiß die Bibel. Alt und weihnachtsglücklich.

Bibeltext:   Lukas 2,25-38
Sieh doch; Damals lebte in Jerusalem ein Mann, der Simeon hieß. Er hielt Gottes Gebote und vertraute ganz auf ihn.
So wartete er auf den Retter, den Gott seinem Volk Israel schickt.
Der Heilige Geist leitete ihn.26Und durch den Heiligen Geist hatte Gott ihn wissen lassen: »Du wirst nicht sterben, bevor du den Christus des Herrn gesehen hast.«
27 Jetzt drängte ihn der Heilige Geist, in den Tempel zu gehen. Gerade brachten auch die Eltern das Kind Jesus dorthin.
Sie wollten die Vorschriften erfüllen, die im Gesetz für das Kind vorgesehen sind.
28Simeon nahm das Kind auf den Arm. Er lobte Gott und sagte:29»Herr, jetzt kann dein Diener in Frieden sterben, wie du es versprochen hast.30Denn mit eigenen Augen habe ich gesehen: Von dir kommt die Rettung.31Alle Völker sollen sie sehen –32ein Licht, das für die Heiden leuchtet, und deine Herrlichkeit aufscheinen lässt über deinem Volk Israel.«
33Der Vater und die Mutter von Jesus staunten über das, was Simeon über das Kind sagte.34Simeon segnete sie und sagte zur Mutter Maria: »Sieh doch: Dieses Kind ist dazu bestimmt, in Israel viele zu Fall zu bringen und viele aufzurichten. Es wird ein Zeichen Gottes sein, dem viele sich widersetzen.35So soll ans Licht kommen, was viele im Innersten denken. Und für dich, Maria, wird es sein, als ob dir ein Schwert durch die Seele fährt.«
36Es war auch eine Prophetin im Tempel. Sie hieß Hanna und war
eine Tochter Penuels aus dem Stamm Ascher. Sie war schon sehr alt. Nach ihrer Hochzeit war sie sieben Jahre mit ihrem Mann verheiratet.37Seitdem war sie Witwe und nun vierundachtzig Jahre alt. Sie verließ den Tempel nicht mehr und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten.38Jetzt kam sie dazu und lobte Gott. Dann erzählte sie allen von dem Kind, die auf die Rettung Jerusalems warteten.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=32294
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