Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Warum bringen wir Menschen weltweit Gott ins Spiel, wenn wir uns begrüßen oder einander verabschieden? - In Österreich und in Süddeutschland sagt man gerne: „Grüß Gott“. Franzosen sagen: „Adieu“, Spanier: „Adios“. 

Eine schöne Sache, wenn ich das nicht nur sage, sondern auch meine: „Gott zum Gruß!“ –  Ich danke Gott, dass es dich gibt. Ich nehme dich wahr. Ich nehme dich ernst. Ich freue mich, dass ich dich treffe. 

Wenn ich es ernst nehme, dann ist so zu grüßen Ausdruck einer menschlichen Kultur, hinter der Gott steht. Und diese gibt es schon sehr lange. Juden grüßen seit alters mit „Schalom“. Wir sagen dafür „Friede“. Aber dieser jüdische Gruß „Schalom“ ist mehr, viel mehr. Er meint etwas Umfassendes, nach dem sich die Menschen in ihrem Innersten sehnen.

 Zum einen im Persönlichen – ich hoffe, es geht dir gut:

in deinem leiblichen Wohlbefinden

in deiner geistigen Kraft

in deiner seelischen Ausgeglichenheit. 

Des Weiteren im sozialen Umfeld - ich hoffe, es geht dir gut:

in deiner Beziehung zu anderen Menschen

in deiner Beziehung zu Gott.

Ich wünsche dir Gutes von Gott und den Menschen. 

„Schalom“ bedeutet noch mehr. „Schalom“ meint die Vision von einem umfassenden, universalen Frieden: Es meint den gesellschaftlichen Frieden

den Frieden unter den Religionen und Kulturen

den Frieden unter den Völkern und Nationen.

meint eine befriedete, erlöste Schöpfung. 

„Schalom“ meint schließlich den Frieden in seiner vollendeten Gestalt – in Gottes neuer Welt.

Ein Friede, den Jesus der Welt vorgelebt hat. Wenn ich in den Evangelien dem nachspüre, was Jesus wichtig ist - dann will er nichts für sich, aber alles für uns. Es geht ihm um uns und dass wir menschlich miteinander umgehen. Wenn ich darauf höre - dann möchte ich meinen Mitmenschen gut begegnen, so wie ich wünsche, dass auch sie mir gut wollen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=18217
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