SWR3 Gedanken

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Gott und den Menschen begegnen

Es gibt viele Gründe, um nach Berlin zu fahren. In diesen Tagen treffen sich Zehntausende von Jugendlichen dort, um miteinander zu beten, zu singen und über ihr Leben zu diskutieren. Die kleine Ordensgemeinschaft von Taize in Burgund hat dazu eingeladen. Aus ganz Europa kommen die jungen Leute nach Berlin, wohnen in Gastfamilien oder Turnhallen, erkunden die Stadt und lernen sich kennen. Über alle Grenzen hinweg.
Auch Sebastian gehört dazu. Er engagiert sich zuhause in seiner Jugendgruppe und singt in einer Band, die oft in Kirchen auftritt. Von Taize hat er schon viel gehört und besonders die ruhigen, einfachen Gesänge gefallen ihm. Hier in Berlin wird er sie mit Tausenden zusammen singen und allein das gibt ihm schon eine Gänsehaut. Aber er freut sich auch auf die Gespräche mit den anderen. Über Gott und die Welt, über die Bibel und das Leben. Für ihn hat Glauben ganz viel mit seinem Alltag zu tun. Sebastian betet, wenn er vor einer schwierigen Situation steht - und das gibt ihm Ruhe. Oder er schickt ein schnelles Dankgebet Richtung Himmel, wenn ihm etwas gut gelungen ist.
Seine Freunde wissen, dass sie jederzeit zu ihm kommen können, wenn sie Hilfe brauchen. Und Sebastian geht gerne in den Gottesdienst, um dort andere Gleichgesinnte zu treffen. Wie jetzt auch in Berlin. „Wichtig ist es" - so sagt er - „dass niemand allein ist. Dass niemand alleine glauben muss. Wichtig ist, dass da andere sind, die mir gut zureden und die mich mal in den Arm nehmen können, wenn es mir schlecht geht. Und die für mich beten. Zu denen ich hingehen kann, egal wie spät es ist. Und die mir wirklich zuhören können. So bin ich gerne Christ", sagt er und lächelt mich an. 

https://www.kirche-im-swr.de/?m=12161
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