Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Gott befreit uns aus unseren(m) Schubladen (-Denken)
„Ich kenne dich!", sagt der Mann drohend. „Du hast immer schon Mist gebaut! Das kann ja gar nicht gut gehen mit dir, ich weiß das!"
Der Mann steht neben einer offenen Schublade. In ihr sitzt eine Frau. Sie duckt sich unter den Worten des Mannes.
„Du!", sagt er weiter. „Du willst das machen? Das kannst du doch gar nicht- du mit deinen linken Händen! Das schaffst du nicht!"
60 Jugendliche beobachten die Spielszene. „Kennt ihr das?", redet der Mann sie an.
Die Jugendlichen nicken, ja, das kennen sie. Es ist beliebt andere in Schubladen zu stecken. Lehrer, Eltern, Freunde tun das.
Da legt einer den anderen fest auf das, was der kann oder nicht kann. Auf das, wie jemand wirkt oder wie andere ihn zu verstehen meinen.
Und das engt ein. Vielleicht wollen wir einmal etwas ausprobieren, aber dann hören wir: „Das kannst du doch gar nicht!" Mancher ist es auch leid zu hören: „Du schaffst das schon", wenn er einmal Hilfe bräuchte. Und vielleicht wollen wir einmal ganz anders sein-  aber wir selber und andere trauen uns das nicht zu.
In der Spielszene sitzt die Frau immer noch in der Schublade.
Ein zweiter Mann tritt auf und erzählt: „Da war ein Zöllner, Matthäus mit Namen. Den Zöllnern ging der Ruf voraus zu betrügen. So hatte Matthäus einen schlechten Stand in seinem Dorf. Die Leute hatten ihn in eine Schublade gesteckt: „Ganz schlechter Mensch" stand darauf, und: „mit dem will ich nichts zu tun haben." Da kam eines Tages Jesus in die Stadt. Er ging auf Matthäus zu und sagte:  „Du Matthäus, komm mit mir. Lass uns zusammen essen." Und der erstaunte Matthäus stand auf, und ging mit.
Er wurde einer der treuesten Freunde Jesu, ein mutiger und geachteter Mann."
Mit diesen Worten geht der Mann auf die Schublade zu, reicht der Frau die Hand und holt sie aus der Schublade raus.
Gott will nicht, dass wir einander in Schubladen stecken, begreifen die Jugendlichen. Denn in uns steckt mehr als andere von uns denken. Gott hat uns geschaffen mit einer Fülle von Möglichkeiten, Eigenschaften, Fähigkeiten, Stärken. Vielleicht kennen wir sie selber noch nicht. Aber das alles kann sich nur entfalten, wenn wir es zulassen. Bei uns

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