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SWR3 Worte

27JUL2024
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Es braucht nicht viel, um glücklich zu sein! Das predigen Minimalisten und machen daraus sogar einen Lebensstil. Die Philosophin Kathrina Ceming gibt aber folgendes zu bedenken:

(E)s gibt viele schöne Dinge (…), die man ohne oder mit wenig Geld tun kann, zum Beispiel die Natur bei einer Wanderung genießen, Musik machen, Sport im Verein ausüben, Malen, in einem Chor singen und so weiter. Das stimmt, und zum Glück gibt es viele Menschen, die dies mit großer Freude tun. Es ist jedoch ein Unterschied, ob Sie etwas tun, weil Sie sich nichts anderes leisten können, oder ob Sie viele andere Möglichkeiten hätten, dies aber bewusst nicht in Anspruch nehmen. (...)
Minimalismus als Lebensstil geht fast immer von einer Reduktion vorhandener Besitztümer aus. (…) So absurd es klingt: Verzicht muss man sich leisten können.

Katharina Ceming, Sinn erfüllt

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SWR3 Worte

26JUL2024
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Der Kolumnist Axel Hacke hat manchmal Angst, dass die Welt wirklich und wahrhaftig untergeht. Bei all den Krisen kein Wunder. Seine Tochter hat ihn inzwischen aber davon geheilt. Wie, erzählt er so:

(Wir) standen (…) in der Küche, meine Frau, unsere damals zwölfjährige Tochter und ich. Einer unserer Söhne rief an. Meine Frau sprach mit ihm, offenbar erkundigte er sich nach meinem Wohlergehen, denn sie sagte irgendwann (ich glaube sogar: lächelnd) "Papa geht es nicht so gut, er hat heute Morgen schon vom Weltuntergang gesprochen."
"Weltuntergang?!", rief die Tochter erschrocken, "Aber ich hab doch noch gar kein Abitur!" Nun hat sie es längst. Und die Welt ist immer noch da.

Axel Hacke, Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte

https://www.kirche-im-swr.de/?m=40321
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SWR3 Worte

25JUL2024
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Was ist Glück? Manchmal ist es nur eine zufällige Begegnung. Das beschriebt jedenfalls der Autor Heribert Leslie Gee:

An einem der letzten Abende hatte ich wirklich Glück. Ich meine damit nicht, daß ich Geld gewonnen hätte oder sowas. Nein. Ich traf nur Wilkins. (...) Wir redeten über dies und das, und die Zeit verging wie im Flug. Wir lachten ein bißchen zusammen und bedauerten einen gemeinsamen Freund, der krank ist - und dann ging jeder nach Hause.
Das war alles. Aber es tat wirklich gut, Wilkins so unerwartet zu treffen und miteinander zu reden und einander so sympathisch zu finden. Es klingt nicht nach viel, oder? Aber ich genoß es.

Aus: Zusammen wachsen, hg. V. Waldemar Wolf / Renate Spennhoff

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SWR3 Worte

24JUL2024
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Maria Kleist ist fast 70. Trotz ihres Alters hat sie sich dazu entschlossen, ihren Bauernhof künftig ökologisch zu bewirtschaften, anstatt das Land gewinnbringend zu verkaufen. Sie sagt:

Es war mein Gewissen, das mich zu dieser Entscheidung getrieben hat, und das starke Bedürfnis, dass ich diesen Boden auch für die nächste Generation bewahren möchte. Mit politischen Absichten hat das nichts zu tun. Ich bin Christin, die Bewahrung der Schöpfung gehört für mich zu meinem Glauben.

Chrismon 07/24

https://www.kirche-im-swr.de/?m=40319
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SWR3 Worte

23JUL2024
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Freunde sind wichtig, aber richtige, gute Freunde selten. Die Journalistin Gabriele Bärtels ist deshalb sehr froh um ihre vielen Bekanntschaften, die geben auch Halt und sie sagt:

(Ich) könnte bedenkenlos bei meiner Bäckersfrau ohne Geld einkaufen, sie weiß ja, dass ich morgen sicher wiederkomme.
Seit ich das begriffen habe, kultiviere ich solche Begegnungen, nehme Pakete für Nachbarn an, mache hier ein kleines Kompliment, höre mir dort ein Seufzen an, bedanke mich für vermeintlich Selbstverständliches und genieße jedes unverbindliche Schwätzchen. Zu guter Letzt wollen wir nicht vergessen: Die Vorstufe aller Freundschaften dieser Welt ist eine Bekanntschaft gewesen.

Chrismon 07/24

https://www.kirche-im-swr.de/?m=40318
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SWR3 Worte

22JUL2024
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Was braucht man, um besonders alt zu werden. Die Journalistin Lucia de Paulis hat einen 101-jähirgen auf Sardinen besucht und erzählt:

Als wir reinkommen isst er gerade mit Messer und Gabel. Er freut sich über den Besuch, ruft laut: "Wer ist da?" Salvatore Deidda ist schwerhörig, letztes Jahr wurde er auch noch blind. Aber er ertastet das Glas und schenkt sich selbst zu trinken ein.
Zum Abschied scherzt er: "Wenn ich 102 werde, sage ich weiterhin, ich bin 101, das ist deutlich attraktiver." Dann lacht er laut und zufrieden über sich selbst. Wer 100 Jahre alt werden will, braucht Humor.

Chrismon 07/24

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SWR3 Worte

21JUL2024
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Müssen wir Angst haben vor der KI, also der Künstlichen Intelligenz? Müssen wir nicht, findet Kommunikationswissenschaftlerin Miriam Meckel, solange wir uns der Verantwortung bewusst bleiben. Sie sagt:

Klar, es gibt natürlich Menschen, (…) die versuchen, die Welt mit ihren Bot-Armeen in Desinformationen zu ertränken, deshalb sollten wir aber nicht verzweifeln.
Wichtiger ist, dass wir uns unserer Verantwortung bewusst werden. Ich erlebe häufig Diskussionen, bei denen ich denke: Leute, ihr redet so, als sei die KI etwas Eigenständiges, das selbst entscheidet, wie es sich weiterentwickeln wird. Das ist aber nicht so. Die Verantwortung tragen allein wir.

Galore Interviews 06/2024, Juni/Juli 2024

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SWR3 Worte

18MAI2024
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Peter Haas hat als Leser in einer Zeitschrift auf die Frage geantwortet: Was braucht man fürs Leben? Er war nämlich ganz unten. Und hat festgestellt, was für Kleinigkeiten einen Unterschied machen. Er erzählt:

Nach einer Trennung kam ich einem unmöblierten Zimmer unter. Als Beleuchtung war da nur eine Glühbirne an der Decke - ohne Lampe. Sie verbreitete ein unbehagliches Licht. Nur ein Freund wusste von meiner neuen Bleibe. Als er mich das zweite Mal besuchte, da brachte er eine von innen verspiegelte Glühbirne mit und wechselte sie wortlos gegen die vorige aus. Ihr Licht verbreitete eine angenehmere Atmosphäre. Als er gegangen war, da hatte ich das Gefühl: Ab jetzt geht es wieder aufwärts. Uns so war es dann auch.

Chrismon 05/24, Hg v. Nicole Heinrich und Annette Kurschuss

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SWR3 Worte

17MAI2024
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Der ehemalige Skirennfahrer Felix Neureuther hat für ein Buch Menschen besucht, die ihm etwas über das besondere Leben in den Alpen erzählen können. Besonders beeindruckt hat ihn Waltraut. Er erzählt von der über 80-jährigen Frau:

(Sie lebt) nur von ihrem Kräutergarten und dem was sie im Wald findet. Sie stellt daraus Salben, Seifen und Shampoos her. (…) Ich sagte zu ihr. "Ihr macht so tolle Sachen, die könntet ihr sicher geschickt vermarkten und verkaufen." Darauf sie: "Aber nein, warum denn? Wir sind zufrieden mit dem, was wir haben, und brauchen nicht mehr." Dieser Satz ist bei mir hängengeblieben. (sagt Felix Neureuther) Dass es nicht immer höher, schneller, weiter, größer sein muss, dass man sich nicht in diesem Hamsterrad bewegen muss. Zufriedenheit schafft Unabhängigkeit und schließlich Freiheit.

Galore Interviews 01/2024, Dezember/Januar 2024

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SWR3 Worte

16MAI2024
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Die Zukunftsforscherin Florence Glaub bedauert, dass zur Zeit Geschichten und Filme im Trend sind, die eine düstere Zukunft ausmalen. Sie wünscht sich stattdessen positive Geschichten. Und das nicht nur, weil sie sich besser anfühlen. Sie sagt:

Nehmen Sie "Star Trek" - die Serie ist auch heute noch ein Beispiel für eine positive Zukunft. ... Was die negativen Zukunftsentwürfe gemeinsam haben, ist die Frage: Was passiert, wenn der Mensch die Essenz der Menschheit verliert? ... Dazu gibt es jede Menge Katastrophenfilme zum Thema Klimawandel. Das ist alles nicht visionär, sondern warnt eben. Da ist ein Vakuum entstanden, das mit Ideen gefüllt werden muss. Wie könnte eine Welt aussehen, in der wir den Klimawandel abgewendet haben?

Galore Interviews 01/2024, Dezember/Januar 2024

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39876
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