Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Heute will ich Ihnen etwas von Streicheleinheiten erzählen. Ja, ich bin überzeugt: Das Leben, ja jeder Tag hat für uns viele kleine Streicheleinheiten parat. Zum Beispiel vor kurzem: Da hab ich einen Himmel gesehen, der sah aus wie ein Gemälde. Ein dunkler Wolkenberg, und durch den sind einzelne Lichtstrahlen hindurch gebrochen. Ein wunderbares Bild! Gestreichelt, tief berührt habe ich mich da gefühlt.
Oft gehe ich achtlos an solchen Momenten vorbei. Oder auch an Menschen, die auch etwas Zärtliches, etwas Liebenswertes an sich haben - ein Blick, ein Gruß, einfach so. Ich glaube, dass jeder von uns solche Streicheleinheiten braucht! Mal in den Arm genommen werden, berührt werden: Wie wohl tut das! Und oft geschieht es ja auch - Gott sei Dank. Da werde ich gestreichelt, fühle mich angenommen. Wie eine Frau, die ich im Krankenhaus besucht habe. Sie war gestürzt und wusste nicht, wie es weitergehen sollte. Und da erzählte sie mir: „Wie gut, dass meine liebe Bekannte bei mir war und meine Hand gehalten hat. Eine kleine Berührung, und der ganze Tag hat heller ausgesehen!"
Nicht jeder von uns hat eine Hand, die ihn hält. Oder doch? Im Psalm 63 erzählt jemand von einer Begegnung mit Gott und sagt:„Deine rechte Hand hält mich". Und Gott sagt zum Propheten Jesaja: „Ich bin der HERR, dein Gott, der deine rechte Hand fasst und zu dir spricht: Fürchte dich nicht, ich helfe dir!"
Immer wieder machen Menschen die Erfahrung: Gott ist nicht fern, Gott berührt mich. Und zwar in den vielen Kleinigkeiten des Lebens. Eine bewegende Musik, eine wohltuende Farbe, eine liebevolle Geste. Und wenn Ihnen mal wieder ein Sonnenstrahl um die Nase kitzelt, ein Kind Sie anlacht oder ein liebes Wort Sie freut, dann ist es genau das: Eine der vielen Streicheleinheiten, die das Leben für uns parat hat. Zeichen Gottes, Streicheleinheiten direkt aus dem Himmel.

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