SWR3 Gedanken

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Nach mir die Sintflut! Wenn wir so etwas sagen, dann meinen wir damit, dass uns die Zukunft gerade ziemlich egal ist, selbst wenn übermorgen die Welt unterginge – so wie in der Geschichte von der biblischen Sintflut. Vielleicht haben sich die meisten von uns bisher tatsächlich so verhalten, zumindest im Umgang mit der Natur und im Verschwenden ihrer Güter. Damit scheint es erstmal vorbei zu sein!
Angesichts explodierender Energiepreise und immer neuer Horrormeldungen von der Klimafront, kriecht bei vielen eine unbestimmte Angst hoch. Wir ahnen, dass wir uns umstellen, unsern Lebensstil ändern müssen. Wir, nicht unsere Urenkel. Das macht Angst und ganz besonders denen, die nun mal nicht zu den Starken und Wendigen in der Gesellschaft gehören.
Fast wie Hohn klingt da ein Wort aus der Bibel, dass doch eigentlich Zuversicht ausstrahlen will: Sorgt euch nicht um euer Leben. Seht euch lieber die Vögel des Himmels an. Sie sähen nicht und ernten nicht, aber euer himmlischer Vater ernährt sie trotzdem. Ein Wort, dass auf die Reichen und Starken ja irgendwie immer schon zutraf. Wenn es in den Ohren der Schwachen aber wirklich nicht nur wie blanker Hohn klingen soll, dann muss ich darin noch etwas Anderes lesen. Zum Beispiel einen Aufruf zur Solidarität und zur Sorge füreinander. Etwa so: Gott will, dass alle genug zum Leben haben, dass niemand frieren oder gar hungern muss. Wenn es also gerechter zuginge bei euch, dann wäre es wirklich wie bei den Vögeln des Himmels. Von denen bekommt jeder genug zum Leben, weil nämlich genug für alle da ist. Nicht umsonst endet das Bibelwort wohl mit einer Mahnung: Euch sollte es zuerst um Gottes Reich und um seine Gerechtigkeit gehen. Erst dann wird euch alles andere dazugegeben.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=4290
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