Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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14SEP2021
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Abends im Fitnessstudio vor einem Yogakurs. Eine kleine Gruppe spricht über die Einschränkungen von Corona. Eine klagt über ihren Verdienstausfall.
Ein zweiter schimpft über die vermeintliche Willkür der Pandemie-Maßnahmen.
Und alle streiten über die Impfungen.

„Stop!“, ruft schließlich die Trainerin. „Wir werden das Problem hier und heute nicht lösen. Aber wenn wir Masken tragen, Abstand halten und gegenseitig Rücksicht nehmen, dann schaffen wir das gemeinsam!“ Die Streithälse beruhigen sich und der Kurs kann beginnen.

Ich bin beeindruckt von den klaren Worten der Trainerin und denke: Genau darum geht’s: um gegenseitige Rücksichtnahme. Wir müssen uns gegenseitig respektieren und aufeinander achten in der Pandemie. Auch und gerade, wenn wir verschiedener Meinung sind.

Jesus hat es so gesagt: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Diese Aufforderung hat nichts mit romantischen Liebesgefühlen zu tun. Es geht darum, solidarisch zu sein und aufeinander achtzugeben. Gerade in Krisenzeiten. Jesus hat es als das höchste Gebot bezeichnet, um ein friedliches Zusammenleben zu sichern.

Was es für mich heißt: Ich möchte meine Meinung sagen können und mich möglichst sicher auf der Straße, beim Einkaufen und an öffentlichen Orten bewegen. Aber ich achte ebenso darauf, dass andere das auch tun können. Gerade wenn sie krank oder aus anderen Gründen gefährdet sind. Rücksichtnehmen ist keine Einbahnstraße.

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Dieses Gebot hat von seiner Gültigkeit nichts verloren. Schon gar nicht in Zeiten der Pandemie.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=33894
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