SWR2 Wort zum Tag

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09JAN2020
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Damit die großen Vorsätze aus der Silvesternacht ein wenig länger halten: mit kleinen Schritten anfangen kann hilfreich sein!

Vorsätze – gute Vorsätze: das sind diese Wünsche oder Pläne oder Entscheidungen, die die Leute gern zum Jahreswechsel machen: Im neuen Jahr will ich / werde ich / sollte ich – je nachdem, wie fest der Vorsatz sein soll.

Immer geht es um etwas Wichtiges und Gutes: Rauchen aufhören; regelmäßiger zu Fuß gehen oder sogar laufen oder ins Fitnessstudio – einfach weil mehr Bewegung wichtig wäre und Zeit sich doch sicher finden lässt. Endlich die Wohnung renovieren oder Frieden mit der Nachbarin machen…. Leider leiden viele von diesen guten Vorsätzen ja darunter, dass sie eher schnell verblassen oder gleich ganz in Vergessenheit geraten. Deswegen lohnt sich heute, neun Tage danach, noch mal ein Blick darauf, wie es ist mit dem Vorhaben oder den guten Vorsätzen.

Also: sind die ersten Schritte schon eingeleitet – unumkehrbar hoffentlich, also mit festen Terminen, wenn es die braucht? Oder schon mal geschaut, wann der Laden geöffnet ist, in dem ich am liebsten trainieren würde. Nachgeschaut, ob die Wanderschuhe oder die Jogging-Klamotten noch okay sind, damit es am Samstag losgehen kann?

Vielleicht zeigt aber der Blick zurück auch: hm – das war doch ein bisschen unrealistisch. Die Welt retten oder jedenfalls mein Dorf oder meine Stadt: wäre eine glatte Überforderung. Jeden Tag zwei Stunden joggen wohl auch. Und ob es auch nur gelingen kann, jeden Tag eine gute Tat zu tun – vielleicht wäre es sinnvoller, mal drei vier gute Werke in der Woche ins Auge zu fassen. So kleine Korrekturen also – können helfen, das große Ziel im Auge zu behalten und tatsächlich anzufangen. Wer sich überfordert fühlt schon beim ersten Schritt, wird den Anfang aufschieben und aufschieben und ziemlich schnell das gute Ziel aus den Augen verlieren.

Die ganze Wohnung neu machen – oder erst mal mit dem leeren Kinderzimmer anfangen? Die Nachbarn freundlicher grüßen als bisher – so als erstes Friedensangebot. Oder zum Brötchenholen zu Fuß gehen oder mit dem Rad fahren und den Wagen stehen lassen – das wäre sogar ein Schritt, die Schöpfung zu bewahren und die Welt zu retten.

Denn: wichtig finde ich sie ja, die guten Vorsätze aus der Silvester-Neujahrsnacht. Aber sie brauchen Pflege und einen konkreten Anpack – den ersten Schritt also, und wäre es nur ein ganz kleiner.

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