SWR2 Wort zum Tag

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Zum Wandern habe ich mich früher am Kompass orientiert. Zum Autofahren benutze ich ein satellitengestütztes Navi. Damit es mich zum Ziel bringen kann, braucht es regelmäßig Softwareupdates. Und mein innerer Kompass? 

Manchmal brauche ich ein Update auch für meinen „inneren Kompass“. Eine Aktualisierung, eine Auffrischung, damit ich mich wieder neu ausrichten kann. Den Blick wieder auf das richten kann, was wesentlich ist. Welche Richtung die richtige ist. Welchen Weg ich dafür einschlagen soll. Und welche Entscheidung ich dafür treffen muss. 

Zur Zeit lese und höre immer neue Hiobsbotschaften über den Klimawandel: schmelzende Gletscher, Waldbrände, Stürme, Hitzewellen, Wasserknappheit. Das macht mir große Sorgen. Viele sagen, wenn wir jetzt nicht sofort handeln, werden die Folgen, im wahrsten Sinne des Wortes, katastrophal sein. Andere meinen, so schlimm wird es schon nicht werden. Und ob der Mensch dafür verantwortlich ist, bleibt noch dahingestellt. Das ist alles blinder Aktionismus. 

Ich glaube, dass wir den Bogen überspannt haben. Sind die vielen Industrie- und Autoabgase, Flugreisen und Kreuzfahrten, Plastikverpackungen wirklich notwendig? Ist der Preis nicht inzwischen viel zu hoch, den wir dafür zahlen? Ich meine, da muss dringend eine grundsätzlich neue Richtung eingeschlagen werden. Im Großen wie im Kleinen. 

„Wenn Dein Kind dich morgen fragt…“ (5. Mose 6,20). So beginnt ein Satz in der Bibel zur Verantwortung der Eltern gegenüber der nächsten Generation. Er ist für mich wie ein Kompass. Er zeigt mir klar, in welche Richtung es gehen muss. Schnellstmögliche Reduzierung des co2-Ausstoßes, damit sich die Erde nicht weiter erwärmt. Weltweit. Für die nächste Generation. Greta Thunberg und die Friday-for-Future-Bewegung haben schon begonnen zu fragen. Heftig und laut. Und sie lassen nicht locker. Zu Recht. 

Da ist aber nicht nur die Politik um Antwort gefragt. Da bin ich selbst gefragt mit meinem Verhalten in Bezug auf die Umwelt. Auch ich bin in der Verantwortung. Im Blick auf die Zukunft unserer Kinder und dieser Welt. 

So versuche ich, das meine zu tun: Wenn ich zB im Supermarkt an der Gemüsetheke stehe, halte ich inzwischen oft inne und kaufe dann nicht die verpackte Gurke. Auch bei anderen Artikeln. In der Stadt fahre ich mit dem Fahrrad und zu Hause schalte ich meine elektrischen Geräte auch mal ab, um Energie und Strom zu sparen. Neuorientierung beginnt auch in kleinen Schritten.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=29317
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