SWR3 Gedanken

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„Dauerhafte Zufriedenheit mit sich und dem Leben ist eine Illusion.“ -
Auf den Artikel mit dieser Überschrift bin ich sofort geflogen. Weil er mir das Gefühl gibt, dass es okay ist, auch mal nicht zufrieden zu sein. Das gibt es ja immer mal wieder im Leben: meine Wohnung ist nicht optimal oder ich kann nicht alle Freundschaften so pflegen, wie ich das gerne hätte. Außerdem nimmt mein Job oft zuviel Zeit in Anspruch und ich ärgere mich dann, dass ich zu wenig Zeit für mich habe.

In solchen Momenten fällt mir besonders auf, wie gut es die anderen haben. Traumjob mit super viel Geld, riesengroße Wohnung, Freunde direkt um die Ecke und die Hochzeit steht vor der Tür. Jedenfalls kommt es mir so vor. Das nervt mich. Und dass ich überhaupt vergleiche, nervt mich noch mehr.

Jetzt habe ich in dem Artikel gelesen, dass es gut ist, hin und wieder unzufrieden zu sein.
Wir Menschen sind nämlich so gestrickt, dass wir uns immer weiterentwickeln und neues lernen. Wenn ich mich mit allem zu jeder Zeit zufrieden gebe, habe ich auch keine Lust, etwas in meinem Leben zu verändern, Neues zu entdecken, Neues zu lernen und neue Erfahrungen zu sammeln. Damit ich zufrieden bin, muss ich also auch mal unzufrieden sein. Sozusagen als Motor, der mich antreibt; der mir Lust macht, Dinge, die mich unzufrieden machen, anzupacken:

In meiner kleinen Wohnung muss ich mich beschränken. Das kann ich. Dass ich nicht jede Freundin ständig anrufen kann, lässt mich auch nachsichtig mit anderen sein, wenn sie sich lange nicht melden. Und damit ich in meinem Job erfolgreich bin, muss ich mich durchbeißen.

Unzufriedenheit hat also auch etwas Gutes: voranzukommen im Leben und nicht auf der Stelle zu tappen! Für mich jedenfalls ist sie eine riesengroße Chance.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=23566
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