SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Vor ungefähr zweitausend Jahren. Circa tausend Kilometer zu Fuß. Kein Pappenstiel für die drei Weisen aus dem Morgenland. Wochenlang sind sie unterwegs, folgen einem Stern, haben keine Ahnung, wohin der Weg sie führt. Wie oft werden sie sich unterwegs gefragt haben, ob das alles einen Sinn hat? Ob sie ans Ziel kommen werden?

Aus der Bibel wissen wir, dass sie es geschafft haben. Zwei Wochen nach der heiligen Nacht kommen sie am Stall von Bethlehem an, finden ein Kind. Ein Kind mit einer Botschaft vom Frieden. Frieden für die Welt.

Vor ziemlich genau elf Tagen. Ungefähr dreitausend Kilometer zu Fuß. Kein Pappenstiel für mehrere hundert Menschen, die am zweiten Weihnachtstag von Berlin aufgebrochen sind nach Aleppo. Monatelang werden sie unterwegs sein. Und sich vermutlich auch immer wieder fragen, ob das alles einen Sinn hat. Ob sie ihr Ziel erreichen werden.

Initiiert wurde der Bürgermarsch von der Berliner Journalistin Anna Alboth. Gemeinsam mit vielen anderen will sie ein Zeichen der Solidarität mit den Menschen im kriegsgeschüttelten Syrien setzen. Ihr Ziel ist klar: ein klares und unübersehbares Zeichen für Frieden zu setzen, das wirklich etwas verändert. Ob sie ihr Ziel erreichen wird?

Interessant, wie sich die Geschichten gleichen. In beiden geht es um Menschen, die aufbrechen, sich auf den Weg machen, ein Ziel erreichen wollen. Interessant auch, dass die einen damals ein Kind gefunden haben, dessen Botschaft viel mit Frieden zu tun hat. Und die anderen heute sind unterwegs, um diese Botschaft weiterzusagen und weiterzutragen. Die vom Frieden. Und allen gemeinsam ist, dass zu ihrem Weg viel Mut gehört. Mut, vor dem ich großen Respekt habe.

Die Weisen aus dem Morgenland sind damals einem Stern gefolgt, der sie an ihr Ziel geführt hat. Mögen alle Wege des Friedens, die Menschen gehen, unter einem guten Stern stehen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=23449
weiterlesen...