SWR3 Gedanken

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Das englische Suchwort porn, auf der Internetplattform Google eingegeben, bringt es auf über 140 Millionen Einträge. Ein gigantischer Tummelplatz mit schlüpfrigen Bildern und Filmchen zum Runterladen.
Zum wiederholten Male hat die Frauenzeitschrift EMMA diese Pornoflut jetzt ins Visier genommen. Sie wendet sich gegen die Herabwürdigung von Menschen, zumeist Frauen, zu bloßen Lustobjekten und findet sich darin zumindest in seltsamer Eintracht mit den Kirchen. Kein Mensch darf je zum bloßen Objekt degradiert werden, für was auch immer. So lautet der gemeinsame Nenner und sofern das in Hardcore-Pornos geschieht, ist das schlicht ein Verstoß gegen die Menschenwürde.
Nur was tun, wenn Menschen sich selbst zu Objekten machen, sich im Netz in sogenannten Online-Communities zu Hunderttausenden ausstellen? Warum um alles in der Welt entwürdigen sich manche 16- oder 17-Jährige in MySpace, Youtube, StudiVZ und anderen Plattformen selber? Präsentieren sich in zweideutigen Posen, stellen privateste Bilder ins weltweite Netz und plaudern dort über Dinge, die man sich vor ein paar Jahren bestenfalls hinter verschlossenen Türen erzählt hätte? Lust am Exhibitionismus? Geltungsdrang? Die Angst, mit seinem normalen, alltäglichen Leben für andere nur langweilig und uninteressant zu sein? Ein Thema für die Psychologie.
Der Selbstdarstellungsdrang im Internet ist nicht mehr umzukehren. Nur entwürdigen sollte sich dabei keiner. Was einen Menschen letztlich interessant macht, ist ja gerade das Geheimnisvolle. Dass, was sich nicht im Web darstellen lässt, sondern nur behutsam, in der persönlichen Begegnung zu entdecken ist. https://www.kirche-im-swr.de/?m=2258
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