SWR3 Gedanken

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Was ist für euch ein Richtiger Vater? Mit welchem Bild würdet ihr ihn beschreiben? Das war unsere Frage an die Konfirmanden. Wir waren erstaunt! DAS Symbolbild für den Vater war vor allem: Superman! Mit Bizeps, Sixpack, blauem Strampelanzug und Cape! Fast alle Konfis hatten keine Scheu zu sagen: Das ist unser Bild von einem richtigen Vater!
Manche haben diesem Super-Vater noch einen Richter-Vater in Robe dazugestellt, aber sonst war Papa einfach ein toller Hecht, ein Held, der alle beschützt.
Uns vom Team hat das gefreut, dass Jungs und Mädchen mit 14 so positiv von ihrem Vater denken. Als wir dann den Vätern die Bilder zeigten, fühlten die sich zwar geschmeichelt, aber auch überfordert.  So stark seien sie doch nicht. Dabei, fand ich, haben sie ziemlich starke Sachen von sich erzählt: Zum Beispiel, dass sie noch nie ihre Kinder geschlagen haben, obwohl sie selbst noch etwas andres erlebt haben. Das hat uns gefreut. Das passt zwar nicht so sehr zu Superman, aber es passt zu dem, was Jesus über einen richtigen Vater sagt.
Einmal erzählt er von einem Vater, der zwei Söhne hat. Der jüngere will sein Erbe ausbezahlt haben. Der Vater gibt es ihm und lässt ihn ziehen. Dann bringt der Sohn das Geld durch. Er kehrt ziemlich zerknirscht zu seinem Vater zurück und will sich von ihm als einfacher Tagelöhner einstellen lassen. Aber der Vater ist nur froh, dass der Sohn wieder da ist. Er tadelt ihn nicht, sondern richtet ein Fest für ihn aus.
Das ist keine Supermann Geschichte. Der Vater macht den Sohn nicht einfach fertig. Kein „Siehste“ oder „Ich habs Dir doch gesagt!“ Er nimmt in einfach in den Arm. Ein starkes Stück.
Mit der Geschichte erzählt Jesus nicht von seinem Wunschvater. ER erzählt von Gott, mit dem er solche Erfahrungen gemacht hat. Gott ist wie ein Vater, der seine Kinder eigene Wege gehen lässt und wieder bei sich aufnimmt, wenn es Schwierigkeiten gibt. Ein richtig guter Vater eben. Ganz ohne Strampelanzug und Cape.

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