SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Mit diesen Worten beginnt jeder Gottesdienst. Offensichtlich also ein wichtiger Satz. Aber wissen Sie, was damit gemeint ist?
Auf der einen Seite glauben Christen an den einen und einzigen Gott. Auf der anderen Seite taucht der immer wieder mal drei auf. Eben als Vater, Sohn und heiliger Geist. Eins gleich drei und drei gleich eins. Wie soll man das auch verstehen?
Vielleicht mit folgendem Beispiel: Emma ist meine Tochter. Und für sie bin ich als Mutter wichtig. Als der Mensch, der sie in die Welt gesetzt hat, der sie bedingungslos liebt und für sie da ist, wenn sie mich braucht.
Susanne wiederum braucht mich nicht als Mutter. Sie ist so alt wie ich und wir sind schon lange befreundet. Für sie bin ich der Mensch, den sie mitten in der Nacht anrufen kann, dem sie erzählen kann, was sonst keiner weiß, und der mit ihr durch dick und dünn geht. Sie braucht mich als Freundin.
Und Andreas, der braucht ab und an einen Rat. Und dass ich ihm Mut mache. Dann klingelt er, bleibt ein bisschen und geht wieder. Mehr braucht er nicht. Nur ein Stück Wegbegleitung.
Bei allen dreien bin ich dieselbe, aber ich nehme verschiedene Rollen ein. Ich bin Mutter, Freundin, Wegbegleiterin. Und so ist das auch mit Gott. Der spielt in unserem Leben auch verschiedene Rollen. Er ist wie Vater oder Mutter, er ist wie ein Freund oder Bruder, er ist wie ein Wegbegleiter oder ein guter Geist. Und doch ist es immer derselbe Gott.
Derselbe Gott, der mich geschaffen hat und mich unbedingt liebt. Dem ich mitten in der Nacht mein Leid klagen kann und der mit mir durch dick und dünn geht. Der mir Rat gibt und mich auf meinem Weg begleitet.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=15371
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