SWR3 Gedanken

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Vor fast 30 Jahren haben evangelische Christen das Fasten wieder entdeckt. Sie haben sich unter dem Motto „Sieben Wochen ohne" zusammengetan. Auch ich bin schon früh, als Jugendlicher mit dem Fasten in Berührung gekommen, habe auf Schokolade verzichtet und alles was süß war.
Bei meinen Freunden erntete ich kein Verständnis. Stundenlang haben wir darüber diskutiert, warum denn Fasten und Verzichten gut sein soll. Eigentlich wollte ich ja erstmal nur herausfinden, ob ich das schaffe. Sieben Wochen ohne Schoki! Das war für meine Freunde seltsam: Wozu das alles? Und einmal sagte mir mein Freund während einer Diskussion: Ich kann nicht glauben, dass Gott das will und dass er das verlangt, dass wir für ihn etwas aufgeben und etwas opfern.
Stimmt, habe ich gedacht, das ist mir auch ein fremder Gedanke: Dass Gott ein Opfer von mir verlangen würde, damit er mich vielleicht liebt. Ich gebe zu, das hat mich nachdenklich gemacht. Warum also Fasten?
Heute sage ich: Nicht für Gott, sondern für mich! Um mich kennenzulernen. Fasten dient dazu, Zeit für sich selbst zu haben und sich nicht ablenken zu lassen von den vielen Dingen, die man hat. „Sieben Wochen ohne!" Heißt auf der anderen Seite „Sieben Wochen mit mir und der Frage, was ist mir eigentlich wichtig im Leben". Und das hat dann aber auch was mit meiner Beziehung zu Gott zu tun.
So gesehen ist die Fastenzeit für mich eine reichhaltige Zeit und ich bin froh, dass auch evangelische Christen diese Zeit wieder entdeckt haben.

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