SWR3 Gedanken

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19OKT2023
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„Die perfekte Minute“: – Die meisten Kinder waren auf der Sommerfreizeit bei diesem Spiel begeistert dabei. Haben sich zugetraut, dass sie es schaffen, wenn Sie an der Reihe waren: Nämlich in einer Minute einen Turm aus Cannelloni bauen, oder fünfmal eine Schachtel Streichhölzer unter eine Flasche wegschnippen, ohne dass sie umkippt. 

Und dann gab es Kinder, die genau das Gegenteil von sich gedacht haben: Das schaffe ich nie! Ich bin viel zu schwach, zu langsam, zu ungeschickt. Und dann blamiere ich mich vor den anderen Kindern. Also melde ich mich lieber nicht. Ein Junge hat sich bis zum Schluss nicht getraut, eine Aufgabe zu lösen. Erst mit einer Mitarbeiterin zusammen hat er aus Tennisbällen und Klopapierrollen einen Turm gebaut. Ich habe während der ganzen Sommerfreizeit erlebt, wie Kinder anfangs eher ängstlich und zurückhaltend waren und am Ende der Woche mit einem ganz neuen Selbstbewusstsein in die Arme ihrer Eltern zurückgerannt sind. Die Kinder haben in dieser Woche erlebt, dass ihnen jemand etwas zutraut. Das hat mich berührt.

Und ich mag die Bibel so gerne, weil in ihr genau solche Erfahrungen zu finden sind. Von Leuten, die eigentlich total ungeeignet für einen Job scheinen. Oder das zumindest  von sich denken. Und Gott diesen Menschen dann sagt: Hab keine Angst, ich kenne dich, ich weiß, was in dir steckt. Und ich bin bei dir. Lass es uns versuchen! Das gilt ganz bestimmt nicht nur für die biblischen Gestalten. Sondern auch für die Kinder auf der Sommerfreizeit, die Jugendlichen in der Schule, und die Menschen, die gerade in den Ruhestand gehen. „Ich trau dir das zu“ – ich glaube diesen Satz müsste man viel öfter hören – und sagen.

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