SWR3 Gedanken

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17OKT2023
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Wenn ich auf den vergangenen Sommer und Herbst schaue, dann denke ich einerseits an die vielen schönen und warmen Tage. Und andererseits fühl ich mich hilflos, erschöpft, apathisch. Wenn ich die Katastrophen sehe, die sich gleichzeitig auch abgespielt haben, während ich die Sonne genossen habe. Wenn ich realisiere, was für Auswirkungen der Klimawandel jetzt schon hat. Und manchmal frage ich mich dann auch: Wo ist eigentlich Gott bei der ganzen Sache?

Ich glaube nämlich an einen Gott, der die Menschheit nicht kollektiv für irgendetwas straft, vor allem wenn diese Strafe, wie der Klimawandel, zuerst die treffen würde, die sowieso schon jeden Tag gucken müssen wo sie bleiben und ums Überleben kämpfen. Ich glaube nämlich an einen Gott, wie ihn die Bibel beschreibt: der sich  solidarisch zeigt, mit denen die leiden. Das bedeutet für mich, dass Gott solidarisch mit all denjenigen ist, die in den Fluten ihr Hab und Gut verlieren, mit denen, die wegen zunehmender Dürren zu wenig zu essen und zu trinken haben und mit denen, deren Umgebung von den Flammen niedergebrannt ist. Und ich hadere mit diesem Gott. Dass er nicht eingreift und die Mächtigen vom Thron stürzt, und die Niedrigen erhöht, wie es in der Bibel steht. Dass Gott eben nicht einfach, die Klimaerwärmung stoppt, und für gerechte Verhältnisse sorgt.


Ich bleibe bei Gott. Weil ich die Hoffnung habe, dass er mir und anderen Menschen die Kraft gibt, sich in diesen Zeiten für Veränderung einzusetzen. Weil ich um mich herum von Gott erfüllte Menschen sehe, die anpacken und sich nicht entmutigen lassen. Und wenn es stimmt, dass Gott vielleicht nur unsere Hände hat, um etwas zu verändern, dann sind das doch schon ganz schön viele.

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