SWR3 Gedanken

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16OKT2023
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Allein in Baden-Württemberg fehlen in den nächsten Jahren 27.000 Lehrerinnen und Lehrer. Das konnte man in den letzten Monaten immer wieder lesen. Ein Riesenproblem. Schule ist ja der Ort, an dem Kinder und Jugendliche einen Großteil ihrer Zeit vollbringen. Und ich meine: Ein Ort, an dem Schülerinnen und Schüler entdecken können, was für Fähigkeiten sie haben. Im Idealfall ein Ort, der dabei hilft, sich selbst zu entfalten. Ein Ort, an dem junge Menschen Perspektiven für ihr Leben entwickeln. Und viel dafür mitbekommen, ein wichtiger Teil der Gesellschaft zu sein.

Und bei aller Kritik, die man berechtigterweise am Schulsystem äußern kann: Ohne Lehrerinnen und Lehrer funktioniert es auf keinen Fall. Als Schüler habe ich das natürlich ganz anders gesehen. Da war ich froh um jede Stunde, die ausgefallen ist. Und ich habe, glaube ich, meinen Lehrerinnen und Lehrern nie „Danke“ gesagt. Auch wenn in meiner Schulzeit bestimmt, nicht alles perfekt war – jetzt bin ich dankbar dafür, was ich da alles gelernt habe. Und habe, nachdem ich als Pfarrer selbst in der Grundschule unterrichtet habe, auch viel Verständnis dafür, dass nicht jede Schulstunde eine Sternstunde der Pädagogik sein kann.

Heute sage ich stellvertretend für all die ehemaligen und jetzigen Schülerinnen und Schüler, die es vielleicht auch gerne gesagt hätten oder mal sagen würden. Danke! Danke, ihr Lehrerinnen und Lehrer da draußen, für all die Stunden, die ihr am Abend vorher noch schnell vorbereitet habt. Danke für die Tage, an denen ihr am liebsten alles hinwerfen würdet und für die Tage, an denen ihr euch trotzdem wieder vor eure Klasse stellt. Danke für die lang und mit viel Liebe geplanten Stunden. Danke, dass es euch gibt!

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