SWR3 Gedanken

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22OKT2023
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Ruben ist sechs Jahre alt und so stolz, denn er kann jetzt schwimmen. Da kommen Rubens Papa und sein Onkel auf die Idee: jetzt wo der Junge schwimmen kann, könnten wir bei dem schönen Wetter auf der Donau Kanu fahren. Aber Ruben möchte auf keinen Fall. Er reagiert auch nicht auf das, was sein Onkel ihm vorschlägt: „Ruben, ich hab eine richtig professionelle Schwimmweste. Die leih ich dir aus, und die darfst dann nur du anziehen.“

Keine Chance, das Kind stellt auf stur. Da hat der Papa noch einen letzten Einfall. Er nimmt seinen Sohn auf den Arm und sagt: „Hey, Ruben. Und wenn ich ganz besonders auf dich aufpasse? So gut, wie ich noch nie auf dich aufgepasst hab?“

Jetzt nickt Ruben und sagt: „Dann nehme ich aber auch die Schwimmweste.“ Die drei überlegen nicht lang. Sie steigen ins Auto, fahren los zur Donau und haben einen herrlichen Tag.

Wer Angst hat, kann alle möglichen Hilfsmittel gebrauchen. Und am besten helfen wohl die ganz praktischen Sachen, so wie die Profi-Schwimmweste. Alles, was einen hochziehen kann, wenn man meint jetzt geh ich gleich unter: Der nette Abend mit der alten Freundin, der Kuchen, so wie ihn die Oma immer gebacken hat, oder der Master-Plan, der dein Kollege mit dir entwirft, kurz bevor dein Projekt restlos scheitert.

Aber was ich von Ruben vor allem gelernt habe ist: Wenn mir die Angst im Bauch sitzt, dann kann ich es nur wagen, wenn mir einer verspricht: „Ich pass ganz besonders auf dich auf. Ich bin für dich da.“

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