SWR3 Gedanken

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08OKT2023
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Endlich Wochenende. Die vergangenen Tage waren Dauerstress: Abgaben, Konferenzen und das Telefon stand auch nie still. Und dann noch jeden Abend einen Termin. Mal beruflich, mal privat. Die To-Do-Liste, die ich mir für gestern, Samstag, geschrieben habe: Noch nicht mal bis zur Hälfte abgehakt.

Deshalb fühle ich mich ertappt, als ich ein Buch über Rastlosigkeit* lese. Darin steht: „Jesus hatte einen vollen Terminkalender. […] Und doch wirkte er in den Evangelien nie so, als sei er unter Zeitdruck. […] Jesus sorgte dafür, dass es in seinem Leben eine gesunde Dosis an Spielraum gab – unverplante Zeit.“*

Genau dieser Spielraum fehlt mir oft– und ich glaube da bin ich nicht allein. Der Satz „Man müsste mal wieder …“ , den hör ich ziemlich oft. Deshalb: Mehr Spielraum! Das funktioniert aber nur, wenn ich weniger mache. Wie genau das gehen kann – da habe ich auch keine Paradelösung. Aber die Faszination ist geweckt.  Ich lese weiter in dem Buch: „In den Lebensrhythmus von Jesus war eine zentrale Praxis eingebaut – ein ganzer Tag nur zum Entschleunigen, zum Innehalten- und das jede Woche.“*

Fällt mir zugegebenermaßen oft nicht leicht, tut aber – wenn es gelingt - so gut: Den Cappuccino beim Frühstück Schluck für Schluck genießen und dabei mein Lieblingslied hören. Beim Wandern im Wald die Farben des Herbstes feiern. Zeit haben für Gebet und Stille. Den Abend mit Freunden genießen ohne auf die Uhr zu schauen. Ich glaube so hat sich Gott das mit der Ruhe am siebten Tag gedacht. Ich muss das Geschenk heute nur annehmen. Schönen Sonntag!

*John Mark Comer: Das Ende der Rastlosigkeit. Mach Schluss mit allem, was dich hetzt- und komm bei Gott an, 3. Auflage 2023, SCM-Verlag Holzgerlingen S.107-108.159.

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