SWR3 Gedanken

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04JUL2023
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Meine Freundin schickt mir eine Sprachnachricht und sagt: „Wenn jetzt nur noch die kleinste Welle kommt, dann haut es mich um.“

Silke hat tausend Aufgaben und ist einfach müde. Der Job, die Kinder, die kranke Schwiegermutter und die eigenen Eltern, zu denen sie immer wieder fährt. Es ist alles nur noch zu viel.

Ein paar Stunden später schickt Silke wieder eine Nachricht: „Es war okay, meine Wellen sind gegangen, ich bin gesurft. Smiley.“

Eine schöne Antwort, denke ich. „Ich bin gesurft.“ Das klingt danach, dass Silke es geschafft hat in ihren ganzen Herausforderungen cool zu bleiben, sich nicht überrollen zu lassen und mit positivem Schwung dran zu gehen.

Und sofort fällt mir auch ein, was eine andere Freundin mir erzählt hat. Sie hat eine heftige Krankheit durchmachen müssen und mir mal erklärt, wie sie das alles geschafft hat. Sie hat gesagt: „Das Leben ist wie eine Bootsfahrt übers Meer. Da gibt es Sonnenschein und die ruhige See, aber auch Wellen und Sturm. Und mein Sturm war ja eigentlich ein Orkan. Da kippt ein Boot sofort, und dann musst du schwimmen.“

Vielleicht ist das eine echte Weisheit für alle, bei denen es Wellen gibt oder Sturm. Solange mein Boot noch schippert, ist alles okay. Da kann ich den Wind mitnehmen, cool bleiben und sogar auf der oder anderen Welle surfen. Aber wenn es richtig heftig wird, dann hilft nur noch schwimmen. Akzeptieren wie es jetzt ist, auf die eigenen Kräfte vertrauen, alles geben und mich gleichzeitig vom Wasser tragen lassen.

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