SWR3 Gedanken

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09JUN2023
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Perry kann was Geniales, was ich auch gerne könnte. Er ist ein Protagonist aus einer meiner Lieblingsserien und er beeindruckt mich mit einer ungewöhnlichen Stärke. Immer, wenn ihm alles zu viel wird, legt er innerlich wie so einen Schalter um. Dann sitzt er auf einmal in Gedanken auf seiner Lieblingsbank an einer Strandpromenade. Ich sehe die Szene aus der Serie genau vor mir: Da geht es um Perry heiß her, es wird geschimpft, Leute werfen sich lautstark Dinge an den Kopf – und er sitzt einfach nur da: Sein Blick glasig und ein entspanntes Lächeln im Gesicht, denn was er hört ist nur Wellenrauschen und das Lachen der Möwen.

Den Leuten um ihn herum passt das natürlich überhaupt nicht. Ich würde mich auch ärgern, wenn mich jemand so dreist ignorieren würde. Und trotzdem bewundere ich diesen Typen, wie er sich so einfach auf seine entspannte Strandbank beamt.

Ehrlich, manchmal bin ich wie Perry und will einfach nur weg. Ich kenne das - diese Sehnsucht nach Ruhe und danach frische Seeluft einzuatmen; fernab von Stress, Erwartungen und schlechten Nachrichten. Und ich glaub ich habe diesen Ort für mich gefunden. Wenn es dicke Luft gibt, oder mich irgendwas stresst, gehe ich an den nächsten Ort, wo ich allein sein kann. Hier wartet mein Gott auf mich und manchmal meine ich, dass ich ihn leise reden höre: „Komm und setz dich. Ruhe dich aus und tanke bei mir auf. Alles, was hier zählt, ist dass du da bist.“

Perry hat seine Strandbank, und eigentlich ist es bei mir ganz ähnlich. Ich hab meinen Gott.

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