SWR3 Gedanken

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11SEP2022
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Ich weiß es noch ganz genau: Ich war auf dem Weg in die Autowerkstatt. Das Autoradio lief. Ein Flugzeug sei ins World Trade Center in New York geflogen, hieß es plötzlich. Unfassbar. Heute vor 21 Jahren war das und ich erinnere mich an jedes Detail. Wie das Wetter war an jenem Nachmittag. Auf welchem Straßenstück ich gerade unterwegs war. Alles hat sich in mein Gedächtnis eingebrannt. Der Tag war eine Zeitenwende.

Es sind diese Zeitenwenden, die sich für immer in der Erinnerung festsetzen. Die ganz großen, weltbewegenden, wie der 11. September. Aber auch die kleinen, privaten. Ereignisse, die das Leben verändern. Ein Befund beim Arzt etwa, der einem den Boden unter den Füßen wegzieht. Der Tod eines innig geliebten Menschen. Aber auch: das „erste Mal“ zwischen Zweien, die sich lieben. Die Geburt des ersten Kindes. Tiefe Einschnitte im Leben eben. Augenblicke, in denen es urplötzlich eine neue Richtung nimmt.

Für mich als gläubigen Menschen waren das aber immer auch die Zeiten, in denen mir Gott besonders wichtig geworden ist. Weil ich einen hatte, dem ich meine Fragen entgegenschleudern konnte: Was soll das? Warum musste das jetzt sein? Oder eben, weil ich einfach Danke sagen konnte. Getragen von diesem unbeschreiblichen Gefühl: Was immer auch kommt. Du wirst nicht alleine sein.

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